Tschechicher Pokal-Doppler 2014

1. FK Pribram 1:1 AC Sparta Praha

18.11.2014 / Pokal Achtelfinale Hinspiel /

Na Litavce Stadion / 1.216 Zuschauer /

Pribram - Tschechien

Distanz: 61 km


Da die Sachsen ein sehr faules Völkchen sind, erfinden sie gerne Feiertage, wie den Buß-und Bettag. Als noch faulerer Student nimmt man das gerne an und nutzt die Chance auf einen kleinen Ausflug ins benachbarte Tschechien. Mit 5 Kommilitonen, die ich mit günstigen Bier locken konnte ging es von Leipzig über Prag nach Pribram und Pilsen zu einem Pokal-Doppler. Die Kleinstadt liegt etwa 60km südwestlich von Prag, heißt im deutschen „Freiberg“ und ist ebenfalls eine Bergmannsstadt. Neben Bergbaumuseen hat die Stadt allerdings auch nicht viel mehr zu bieten. Bekannter ist sie für ihren Fußballverein: 1. FK Příbram. Der Verein entstand durch eine Fusion im Jahre 1996 mit Dukla Prag. Die Ehe mit Dukla hielt allerdings nur bis ins Jahr 2001. Seit dem streiten die Vereinsführungen, wer der rechtliche Nachfolger vom ehemaligen Armeesportverein aus der Hauptstadt ist. Das Stadion hat drei Tribünen, davon zwei überdachte und eine Stahlrohrtribüne, welche für die Gäste vorbehalten ist. Grund des Spiels war das Pokalachtelfinal Hinspiel. Leider wird der Pokal in Tschechien nicht sehr ernst genommen und somit erschienen nur 1216 Zuschauer. Sehr enttäuschend war auch die Anzahl der Gästefans. Anfangs versammelten sich vielleicht 30 Sparta-Anhänger im Gästeblock, welche auf Grund des einsetzenden Regens auf die überdachte Gegengerade wechseln durften. Dafür dass Prag in weniger als einer Stunde erreichbar ist, war die Anzahl doch sehr dünn. Beim Ausgleich konnten zwar im ganzen Stadion noch weitere Spartaner entdeckt werden aber insgesamt dürften es nicht mehr als 150 gewesen sein. Das Spiel war sehr ansehnlich und trotz schlechter Platzbedingungen sehr schnell und technisch teilweise stark. Das Beste war allerdings der halbe Liter feinstes Gambrinus für einen Euro. Nach dem Spiel ging es mit dem Auto dann weiter in die Bierstadt Pilsen.

FC Viktoria Plzen 0:0 FC Hradec Kralove

19.11.2014 / Pokalachtelfinale Rückspiel / Stadion Mesta Plzne / 3.542 Zuschauer / Pilsen - Tschechien

Distanz: 260 km


Pilsen liegt weitere 60km westlich von Pribram und wurde kurz vor Mitternacht erreicht. Schnell im Hotel eingecheckt und dann bis tief in die Nacht die Stadt und Clubs erkundet. Die Altstadt von Pilsen ist recht schick und im Jahr 2015 sogar Kulturhauptstadt Europas, da kann man schon mal ein Tag verbringen! Am nächsten Tag war dann auch Matchday und wie in Pribram erneut Achtelfinale, allerdings schon das Rückspiel. Zuvor wurde noch die feine böhmische Küche genossen und eine Brauereibesichtigung bei Pilsner Urquell gab es ebenfalls. Das passte perfekt in den Plan, denn Brauerei und Stadion sind direkt über eine Fußgängerbrücke verbunden, so muss das sein! Im Vorfeld erwarteten wir hier mehr Zuschauer, denn im Vorverkauf wurden im Stadionplan nur wenige freie Restplätze angeboten, weshalb wir die Tickets auch im Internet bereits reservierten. Nach dem „weiten“ Fußmarsch von der Brauerei zum Stadion wurde man aber erneut enttäuscht. Eine halbe Stunde vor dem Spiel kaum Fußballfans zu sehen. Letztendlich fanden sich 3542 Besucher im „Stadion města Plzně“ ein. Gut dass wir zuvor in der Brauerei ordentlich gebechert haben, denn im Stadion gab es nur Alkoholfreies Bier, dafür aber perfekte Klobasa Würste! Das Spiel war ebenfalls für den tschechischen Fußball sehr schnell und technisch meist überzeugend. Auf dem Platz standen sich der erste und der letzte der Liga gegenüber, ein Unterschied konnte aber nicht ausgemacht werden. Pilsen konnte durch einen knappen Sieg im Hinspiel das Achtelfinale für sich entscheiden. Gästefans waren am Mittwoch um 17 Uhr aus dem 210 km entfernten Hradec Králové nicht zu erwarten. Die Pilsner Ultras („Ultraside“) supporteten halbherzig und fielen lediglich durch ein großes, antikommunistisches Spruchband auf, da sich der Einmarsch der Sowjetunion jährte. Aus Fankultursicht war leider wenig los bei beiden Spielen, aber der Trip hat trotzdem, vor allem auf Grund des reichlichen Pivo´s Spaß gemacht. Ein Tschechicher Pokaldoppler - Vermutlich ein Satz den kein Übersetzungstool jemals verstehen wird.


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