Stadion HNK Cibalia in Vinkovci

HNK Cibalia Vinkovci Wappen Logo

HNK Cibalia Vinkovci 0:0 NK Slaven Belupo

02.10.2016 / 1. HNL / 11. Spieltag /

Stadion HNK Cibalia

Zuschauer: 819

Vinkovci - Kroatien

Distanz: 225 km

NK Slaven Belupo Koprivnica Wappen Logo

Stadion Cibalia Vinkovci Kroatien Fußball Slawonien Flutlicht
Stadion Cibalia Vinkovci Kroatien Fußball Slawonien Flutlicht

Bereits an meinem ersten Wochenende in Kroatien sollte ich die beiden großen Vereine Slawoniens besichtigen können. Vinkovci liegt nur 40 km südöstlich von Osijek und beheimatet etwa 35.000 Einwohner. Früher soll das als „Tor Kroatiens“ bezeichnete Städtchen eine wunderbare Barockstadt gewesen sein. Leider war die Stadt einer der Hauptschauplätze des kroatischen Unabhängigkeitskrieges. Mehr als die Hälfte der Stadt wurde durch die Jugoslawische Volksarmee zerstört. Vinkovci zählt zu einen der am ältesten besiedelten Gebiete Europas. Bereits in der neolithischen Zeit (vor 7000 Jahren) wurde hier gesiedelt und in der Bronzezeit eine eigene Kultur entwickelt. Etwa 300 n. Chr. eroberten die Römer das Gebiet und errichteten die Siedlung „Colonia Aurelia Cibalae“. Von diesem Namen leitet sich der Vereinsname „Cibalia“ ab. Gegründet wurde der Club bereits 1919 als ŽGSK Cibalia (Eisenbahnersportverein), hieß aber die längste Zeit von 1945 – 1990 Dinamo Vinkovci. Zu den größten Erfolgen der Vereinsgeschichte zählt der Aufstieg in die erste jugoslawische Liga 1982, sowie die Saison 2009/10, in welcher man den dritten Platz erreichte und an der Europa-League Qualifikation (nicht erfolgreich) teilnehmen durfte. Als berühmtester Fan von nebesko plavi (die Himmelblauen) gilt der kroatische UFC Kämpfer Mirko Filipović, welcher sogar einmal im Spiel gegen Vukovar die letzten Minuten mitspielen durfte. Das Sagen im Stadion haben seit 1982 die Ultrasi. Seit 1992 firmieren sie unter dem Namen „Ultras Vinkovci“. Die Gruppe hat im Krieg größere Verluste hinnehmen müssen, was sie vermutlich dazu veranlasste, eine nationalistischere Einstellung einzunehmen. Heute haben die Ultras von Vinkovci eine führende Position in der Kurve der Nationalmannschaft eingenommen. In den früheren erfolgreichen Zeiten konnte die Ostkurve zu normalen Ligaspielen bis zu 1000 Leute mobilisieren. 

Stadion Cibalia Vinkovci Kroatien Fußball Slawonien Flutlicht
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Als Highlight wird wohl das Cup-Finale 1999 gegen den verhassten Gegner aus Osijek in Zagreb angesehen, zu welchem fast 5000 Leute aus Vinkovci kamen. Laut ihrer Meinung wurden sie klar benachteiligt, was die Rivalität mit Osijek sehr anheizte. Heute sieht es dagegen eher trist aus im Cibalia Stadion. Es ist Sonntagabend, es schüttet wie aus Kannen, so sehr, dass selbst der angestammte Platz der Ultras auf der Osttribüne (ohne Dach) nicht eingenommen wird. Nur 819 Zuschauer schauen sich den Kick gegen die „Farmaceuti“ aus Koprivnica an. „Farmaceuti“ werden sie genannt, weil der Club den Sponsorennamen Belupo trägt, welches ein Pharmazieunternehmen ist. Mit der finanziellen Unterstützung ging es 1997 in die erste Liga und man konnte sich immer wieder für den Intertoto sowie Uefa Cup qualifizieren. Die Ultras Vinkovci wurden ihrem guten Ruf, der ihnen vorauseilt, leider nicht gerecht. So versammelten sich lediglich 20 (sehr junge) Ultras am Rand der Haupttribüne und versuchten sich in den ersten Minuten am Support. Leider passten sie sich sehr schnell dem Wetter und dem wirklich schlechten (verdientes 0:0) Spiel an. Anfangs gaben sie ein paar Schlachtrufe von sich, aber auch das stellten sie ein. Okay, es war kein Gegner auf den Rängen da, sportlich ist man zwar letzte Saison aufgestiegen, dümpelt aber ganz tief in der Abstiegszone rum und man hat in den vergangenen zwei Spielen 10 Gegentore kassiert. Eigentlich möchte ich mir nie zumuten, als neutraler Besucher, die Szenen in gut oder schlecht zu bewerten, aber hier wäre eine bedingungslose Unterstützung der Mannschaft besser gewesen, als untereinander Quatsch zu fabrizieren. So konnte lediglich das Stadion Cibalia mit seinen zwei imposanten Tribünen punkten. Das Leichtathletikstadion wurde 1966 gebaut und mit dem Aufstieg im Jahr 1982 grundlegend saniert und auf eine Kapazität von 18.000 vergrößert. Im Jahr 2003 wurden viele Stehplätze in Sitzplätze umgewandelt und somit beträgt die Kapazität nur noch 10.000. Als sehr negativ können die Eintrittskarten bewertet werden. Hier bekommt man nur einen Kassenbon mit Barcode, welcher am Einlass gescannt wird. Hoffentlich eine sehr lokal begrenzte Entwicklung. 


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