Einleitung: Der Vereinsname und das Wappen sind auf den ersten Blick die wichtigsten Identitätsmerkmale des Fußballs. Leider verkommt das Wissen darüber mehr und mehr.
Wer sich etwas mit dem Fußball in Süd-Ost-Europa beschäftigt, stößt oftmals auf wiederkehrende Vereinsnamen, wie u.a. Buducnost, Željezničar, GKS, Mladost oder
Radnik. Nicht selten sind diese Bezeichnungen Überbleibsel aus sozialistischen Zeiten. Das nachfolgende "Vereinsnamen ABC" soll etwas Licht, in die für uns nicht selten unaussprechlichen Namen,
bringen. Vereine, die der klassischen Formel "Fußballklub + Ortsname = Vereinsname" entsprechen, sind hier natürlich nicht aufgeführt. Zur Auffrischung und Anregung sind auch immer sechs zufällig
gewählte Vereinswappen zu jedem Land aufgeführt.
Wie ist diese Übersicht aufgebaut und wie bin ich vorgegangen?
Süd-Östlich der deutschen Bundesgrenze ist ein Großteil der Fußballvereine sozialistisch geprägt. Die Organisation der Klubs über Trägerbetriebe oder aus Betrieben
heraus war in fast allen Ländern anzutreffen. Als Einstieg gibt es ein paar Begriffe, die überregional anzutreffen sind. Diese werden aber im Internet ausführlich erklärt und kommen hier nur kurz
zur Geltung. Danach folgt Polen, denn die Vereine dieses Landes waren der Ursprung meiner Idee und sind daher etwas ausführlicher geschildert. Danach folgt Jugoslawien Allgemein, sowie alle
Nachfolgestaaten im Speziellen. Alle weiteren Länder sind alphabetisch sortiert.
Ich habe versucht bei jedem Land alle Erstligisten zu erklären, sowie ein Großteil der Zweitligisten oder bekanntere Vereine die evtl. verschwunden sind. Das Internet weiß fast alles, aber viele Informationen, z.B. über die dritte moldawische Liga, finden sich auch in diesem Medium nicht. In der Regel bestand die Suche aus folgenden Muster: Schauen was Wikipedia in allen Sprachen über den Verein weiß. Darüber hinaus muss man sich auch die Beiträge über die Städte, Regionen oder die Geschichte des Landes genauer anschauen. Die Artikel sind pro Sprache unterschiedlich ausführlich, daher lohnt es diese zu wechseln. Ein Blick auf Maps lässt Namen zu Flüssen, Gebirgen, Regionen oder Stadtteilen entschlüsseln. Wenn das nicht hilft, wird versucht die Vereinschronik zu übersetzen, falls überhaupt vorhanden.
Falls ihr Anmerkungen habt, Fehler entdeckt oder weitere Informationen habt, würde ich mich sehr über ein Kommentar freuen!
Die Übersicht wird ab und zu ergänzt. Letzte Aktualisierung: 04.05.2020 (Korrekturen bei Polen und Ukraine).
Einige Begriffe der Vereinsnamen finden sich überregional wieder. Wie zum Beispiel Dynamo in Deutschland, Russland, Kroatien, Ukraine oder in Georgien. Dieser Teil der Übersicht ist recht kurz gehalten, da andere Seiten im Internet das Thema ausführlicher aufgegriffen haben. In der Sowjetunion gab es verschiedene Sportgesellschaften. Überregional agierten u.a. Dynamo, Zenit, Spartak, Lokomotiv. Zusätzliche hatte nahezu jede Branche / Industriezweig / Gewerkschaft eigene, aber meist kleinere Sportgesellschaften sowie weitere in den Teilrepubliken.
Dynamo / Dinamo
Die 1923 in Moskau gegründete Sportgesellschaft Dynamo ist die Basis des sowjetischen Leistungssports. Die Schirmherrschaft übernahmen die sowjetischen Sicherheitsbehörden (GPU, KGB, NKWD, MWD). Die Sportler waren meist bei diesen Behörden angestellt. Die DDR, sowie viele weitere pro-sowjetische Regierungen übernahmen das Modell und die Bezeichnung. Für die DDR war die Volkspolizei, MfS und die Zollverwaltung für die Clubs verantwortlich.
Beispiele: Dynamo Dresden, Dynamo Moskau, Dinamo Tiflis, Dinamo Zagreb, Dynamo Budweis, Dinamo Minsk
Lokomotiv(e)
In der Sowjetunion war Lokomotiv einer der großen Sportgesellschaften. Die Mitglieder waren Angestellte im Eisenbahnwesen.
Beispiele: Lokomotiv Moskau, Lokomotiv Tbilisi, Lokomotiv Kyiv
Slovan
Ist eine Ableitung vom Begriff "Slawen". In der ehemaligen Tschechoslowakei bekamen Vereine den Namen zugeordnet, wenn sie einen der folgenden Trägerbetriebe angehörten: Öffentliche Verwaltung, Justiz, Gesundheits-Sozialwesen, Geld-Versicherungswesen oder Druck-/Verlagswesen.
Beispiele: SK Slovan Bratislava, FC Slovan Liberec, HC Slovan Usti nad Laben (Eishockey), Slovan Teplice (nur temporär)
Sokol = dt. Falke
Hierbei handelt es sich um eine 1862 gegründete Turnbewegung. Da die Bewegung national patriotisch ausgerichtet war, wurde sie zu NS-Zeiten, aber auch zu Sowjetzeiten verboten. Mit der Wiederbelebung 1989 steht der Breitensport im Vordergrund. Die Sokol Bewegung erreichte Polen, Kroatien, Bulgarien, Tschechien, Serbien, Slowakei, Ukraine und auch Österreich.
z.B.: Sokol Trojice Ostrava
Spartak
Als Spartak wird die Turn- und Sportvereinigung der UdSSR bezeichnet. Der Name leitet sich vom Sklavenführer Spartacus ab, welcher sich gegen die herrschende Klasse des römischen Reiches auflehnte. Die Spartak Vereinigung zielte auf die Arbeiter ab. Die Bezeichnung deutet also auf gewerkschaftlich / betrieblich organisierte Clubs hin.
Beispiele: Spartak Moskau, Spartak Trnava, Spartak Warna, Spartak Sankt Petersburg (Eishockey), Spartak Brno
Zenit
Eine eher unbekanntere sowjetische Sportvereinigung, abgesehen vom erfolgreichen Fußballverein aus St. Petersburg. Dennoch gehört Zenit zur Kategorie Gesamt-Sowjetunion-Sportvereinigung. Der Industriezweig dahinter gehört zur Verteidigungsindustrie (viel Metallverarbeitung).
Beispiele: Zenit St. Petersburg, FC Zenit Izhevsk, FC Zenit Irkutsk, FC Zenit Penza
ZSKA / CSKA / ЦСКА / SKA = Zentralny Sportiwny Klub Armii (Zentraler Sportklub der Armee)
Diese Clubs unterstanden der Leitung der Armee. Fast jeder Ostblockstaat hat einen Zentralen Club, welcher in seiner Sportart besonders gefördert wurde. In der DDR hatten die Armeeclubs die Bezeichnung "Vorwärts" in Verbindung mit einem ASK (Armeesportklub). Andere Bezeichnungen waren u.a. Dukla (Tschechoslowakei), Honved (Ungarn) oder WKS (Polen).
Beispiele: ZSKA Moskau, CSKA Sofia, ASK Vorwärts Frankfurt
Auch wenn die polnischen Vereinsnamen für unsere deutsche Sprache oft gewaltige Zungenbrecher sind, sind die Vereine und Wappen für mich die schönsten in Europa. Daher kam auch die Idee, diese zu übersetzen und Hintergründe zu recherchieren. Wie fast überall im ehemaligen Ostblock war ein Großteil der Vereine an Trägerbetriebe gebunden. Im Gegensatz zu Deutschland behielten viele Vereine die Namen nach der politischen Wende. Ein Grund dafür ist, dass viele Klubs erst nach dem zweiten Weltkrieg gegründet wurden und man sich auf ältere Clubs, welche keine polnischen Gründungsväter hatten, nicht mehr so gerne bezieht. Ein weiterer Grund ist, dass vor allem in Schlesien der Bergbau immer noch eine große Rolle spielt, somit ist es nicht verwunderlich, dass es zahlreiche Bergbausportbetriebe gibt.
Allgemeine Begriffe und Abkürzungen:
KP - Klub Piłkarski = Fußballklub
z.B.: KP Elana Toruń
KS - Klub Sportowy = Sportklub
z.B.: KS Cracovia
TS - Towarzystwo Sportowe = Sportverein
z.B. TS Podbeskidzie Bielsko-Biala
FKS - Fabryczny Klub Sportowy = Fabriksportklub
häufig aus der Stahlindustrie
z.B.: FKS Stal Mielec
GKS - Górniczy Klub Sportowy = Bergbau Sportklub
z.B.: GKS Tychy, GKS Katowice, GKS Belchatów
KKS - Kolejowy Klub Sportowy = Eisenbahnsportklub
z.B.: KKS Lech Poznan
RKS - Robotniczy Klub Sportowy = Arbeitersportverein
z.B.: RKS Garbania Krakow
WKS - Wojskowy Klub Sportowy = Armeesportklub
z.B.: WKS Śląsk Wrocław
MKS - hat mehreres Bedeutungen:
Morski = See Sportklub z.B.: MKS Pogoń Stettin
Międzyzakładowy = Betriebsübergreifender Sportklub z.B.: MKS Chrobry Głogów
Miejski = Städtischer Sportklub z.B.: MKS Miedź Legnica
MZK - Morski Związkowy Klub = Maritimer Union Sportklub
z.B.: MZK Arka Gdynia
CWKS - Cywilno Wojskowy Klub Sportowy = Zivil Militärischer Sportklub
z.B.: CWKS Resovia (Resovia ist ein alter Name für das heutige Rzesów)
OKS / LKS / ect.
Viele Abkürzungen beziehen sich auf den Stadtnamen mit dem Zusatz Sportklub.
z.B.: OKS Odra Opole - Opolski Klub Sportowy, LKS Lodz - Lodzki Klub Sportowy
S.A. - Spółka Akcyjna = Aktiengesellschaft
z.B.: Polonia Warszawa S.A., Legia Warszawa S.A.
Stal - dt. Stahl
Die Vereine sind der ortsansässigen Stahlindustrie verbunden. Oftmals nur geschichtlich.
z.B.: FKS Stal Mielec, Stal Stalowa Wola, Stal Krasnik, Stal Rzesów
Vereinsspezifische Namen oder Abkürzungen:
Arka = dt. Arche
Warum genau Gdynia sich als Arche betitelt, kann ich mir nur zur direkten Lage an der Ostsee herleiten.
MZK Arka Gdynia
Błękitni = dt. die Blauen
1945 herrschte in Polen natürlich auch Knappheit. Im Verein waren damals auch Flüchtlinge aus Lemberg, die bei Czarnych Lwiw (die Schwarzen) gespielt hatten. Da es in der Knappheit aber nur Blaue Trikots gab, haben sie sich eben in die Blauen umbenannt.
KP Błękitni Stargard
Bruk-Bet Termalica
Bruk-Bet ist ein polnisches Baustoffunternehmen und Termalica eine Produktmarke. Ähnlich wie in Hoffenheim hat ein Mäzen ein kleines Dorf Nieciecza (ca. 750 Einwohner) zeitweise in die höchste polnische Liga geführt. Das Dorf zählt als kleinster Europapokalteilnehmer aller Zeiten.
Bruk-Bet Termalica Nieciecza
Chrobry = dt. Unerschrocken / Kühn / Tapfer
MKS Chrobry Głogów
Elana
In der Geburtsstadt des berühmten Astronomen Nikolaus Kopernikus entstand Anfang der 60er Jahre ein großes Polyesterfaserwerk namens Elana. Zu Spitzenzeiten arbeiteten dort 7000 Menschen. Elana Torun ist also ebenfalls eine ehemalige Werkself.
KP Elana Toruń
Garbania = dt. Gerben (Verarbeitung von Tierhäuten zu Leder)
Der Arbeitersportverein aus Krakau wurde bei der Vereinsgründung in den 1920er Jahren von Gerberbetrieben gesponsert.
RKS Garbania Kraków
Górnik = dt. Bergmann / Bergarbeiter
Klarer Bezug zum (Kohle-)Bergbau in Schlesien.
Górnik Zabrze, KS Górnik Konin, Górnik Polkowice
Gryf = dt. Greif(-vogel)
Der Greif ist das Wappentier der Region Pommern. Daher hat auch Weijherowo aus dem hohen Norden Polens das Tier aufgegriffen.
WKS Gryf Weijherowo
Jagiellonia
Als Jagiellonen wird eine polnisch / litauische Königsdynastie (1386-1572) bezeichnet. Um 1918 wurde eine Bewegung, welche verlorene polnische Ostgebiete anstrebte, als Jagiellonen bezeichnet. Erstaunlich ist, dass der königliche Bezug im Namen seit 1955 unter sowjetischer Herrschaft geduldet wurde.
Jagiellonia Białystok
Korona = dt. Krone
Die Krone ist Symbol der Stadt Kielce und auch des Vereins.
Korona Kielce
Lech / Lechia
Lech gilt als Urvater Polens. Nach einer Sage suchte er mit seinen Brüdern Čech und Rus neues Land für ihre Stämme. Einer Legende nach entstanden so Russland, Tschechien und Lechland, ein historischer Name für Polen.
Beispiele: KKS Lech Poznan, Lechia Gdańsk, Lechia Dzierżoniów
Legia
Polnische Legionen gründeten im heutigen ukrainischen Maniewicze 1916 einen Sportklub. Auf Grund vermehrter Kampfhandlungen zwischen Polen und Ukrainern wurde der Klub nach Warschau verlegt und der polnischen Armee angegliedert. Legia aus Warschau ist der einzige Armeeklub, welcher sich nicht (zwischenzeitlich) in WKS umbenennen musste.
Legia Warszawa
Miedź = dt. Kupfer
Der Verein hat Bezug zum Bergbau, in dem Fall ist Legnica für sein Kupfervorkommen bekannt.
MKS Miedź Legnica
Odra = dt. Oder (Fluss)
Die Stadt Opole liegt beidseitig am Fluss Oder.
OKS Odra Opole
Raków Częstochowa
Raków bezeichnet einen Stadtteil in Częstochowa.
Razwój
Hier gibt es zwei Begriffe zu klären. Im Vereinswappen erscheint zusätzlich das Wort Wujek. Das ist eine Miene bei Katowice, von deren Arbeitern der Verein 1925 gegründet wurde. Razwój selber lässt sich mit "Entwicklung" übersetzen und soll fördernd auf die Mitglieder wirken.
KS Razwój Katowice
Piast
Die Piasten waren eine Herrscherdynastie in Schlesien bzw. des frühen polnischen Staates. Diese stellten zahlreiche Könige und Herzöge zwischen dem 10. und 17. Jahrhundert.
z.B.: GKS Piast Gliwice, Piast Żmigród
Podbeskidzie
Übersetzt ist heißt es Beskidenvorland. So wird das Gebiet rund um die Stadt Bielsko-Biala in Südpolen genannt.
TS Podbeskidzie Bielsko-Biała
Pogoń = dt. Jagd / Verfolgung
Das Motiv einer Verfolgung ist ein wichtiges Wappensymbol im weißrussischen, aber auch litauischen und polnischen Raum. Das Wappen "Pogon" (oder im weißrussischen Pahonja) zeigt einen angreifenden Ritter auf einem Pferd. Die wichtige politische Bedeutung für dieses Wappen ist nur schwer zu greifen und hier wiederzugeben. Heraldiker können da gerne etwas mehr Forschung betreiben.
Beispiele: MKS Pogoń Stettin, Pogoń Siedlce, GKS Pogoń Grodzisk Mazowiecki, Pogoń Lwiw (Ukraine, aber Verein mit polnischem Bezug)
Polonia
Lateinisch für Polen. In der polnischen Sprache wird Polonia für die polnische Diaspora benutzt. Der Bezug zum Vereinsnamen ist vermutlich eher patriotischer Art.
Beispiele: Polonia Warszawa, Polonia Bytom, Polonia Bydgoszcz (Speedway)
Puszcza
Direkt übersetzt heißt es Wildnis / Urwald. Um letzteres geht es in diesem Fall. Die Stadt Niepołomice, östlich von Krakau, ist das Tor zu einem großen, fast unberührten Waldgebiet.
MKS Puszcza Niepołomice
ROW - Rybnickiego Okręgu Węglowego
Rybnik ist die Stadt. Okręgu Węglowego lässt sich als Kohleviertel übersetzen. Also Rybniker Kohleviertel.
KS ROW 1964 Rybnik
Ruch = Bewegung
Bei Chorzów ist damit nicht die körperliche Ertüchtigung gemeint, sondern die "Bewegung" der schlesischen Aufständigen. Diese haben am Anfang des 20. Jahrhunderts für eine Angliederung Oberschlesiens an Polen gekämpft. Wysokie Mazowieckie ist im Nord-Osten Polens ansässig, eine Verbindung zu den Aufständigen aus Schlesien lässt sich nur schwer erklären. Vermutlich ist hier tatsächlich die körperliche Bewegung gemeint.
Beispiele: Ruch Chorzów, KS Ruch Wysokie Mazowieckie, Ruch Radzionków
Sandecja
Abwandlung vom lateinischen Ortsnamen "Nova Civitas Sandecz" (Neu-Satz auf Deutsch, Nowy Sacz auf Polnisch).
Sabdecja Nowy Sącz
Siarka = dt. Schwefel
Bei Tarnobrzeg gab es einst den größten europäischen elementaren Schwefel Abbau. Das gelbe Gold verhalf der Stadt zu Reichtum und einem Fußballklub.
KS Siarka Tarnobrzeg
Śląsk = dt. Schlesien
Bezug auf die Herkunft des Vereins.
WKS Śląsk Wrocław
Stomil
Stomil war Polens größter Reifenhersteller und ist seit 2005 Bestandteil des Michelin Konzerns. Der Verein ging Pleite und wurde neugegründet. Erst mit anderer Bezeichnung, aber auf Druck der Fans bekam er erneut den Namen Stomil.
OKS Stomil Olsztyn
Warta
Der Verein hat absichtlich zwei Bedeutungen. Die Warta (auf Deutsch Warthe) ist ein Fluss, welcher durch Poznan fließt. Aber, ins Deutsche übersetzt heißt Warta "Wache". Das wird als Förderung des polnischen Selbstverständnisses gewertet. Denn zur Gründung des Vereins gehörte Posen noch zu Preußen.
KS Warta Poznan
Widzew Łódź
Bei Widzew handelt es sich um einen Stadtteil in Łódź.
Wigry
Die Stadt Suwałki liegt nahe dem See Wigry. See ist fast untertrieben, da dieser ähnlich groß und verflochten ist wie die Mecklenburgische Seenplatte.
Wigry Suwałki
Wisła / Wisłoka
Die Wisla (auf Deutsch Weichsel) ist der längste Fluss Polens. Die Wisloka ist ein Nebenfluss der Weichsel.
Beispiele: Wisła Krakau, Wisła Plock, Wisła Pulawy, Wisłoka Debica
Zagłębie
Wörtlich übersetzt bedeutet es (Kohle-)Becken / Revier. Gemeint sind also größere Kohlevorkommen. Hervorzuheben ist Zagłębie Dabrowskie. So wird eine Region in Schlesien genannt, die sich stark vom restlichen Schlesien unterscheidet. (Glauben, politische Ausrichtung, Gesellschaft)
Beispiele: Zagłębie Sosnowiec, Zagłębie Lubin
Zawisza
Zawisza Czarny war ein berühmter polnischer Ritter um die Jahrhundertwende 14/15, dem eine Heldentat zugeschrieben wird. Er eroberte bei der Schlacht von Tannenberg von den Deutschordensrittern die polnische Fahne zurück. Weiterhin rettete er während eines Kreuzzuges den ungarischen König. Darauf zurück geht ein noch heute gültiges polnisches Sprichwort: "sich wie auf den Zawisza verlassen".
Zawisza Bydgoszcz
Znicz
Das Sprungbrett von Robert Lewandowski hat ein Feuer im Herzen. Zumindest im Herzen des Wappens. Wörtlich übersetzt heißt Licht, Grablicht oder auch Kerze. Eine tiefgreifende Bedeutung konnte ich nicht herauslesen.
MKS Znicz Pruszków
Auch wenn sich das Land auseinander dividiert hat, gibt es immer noch einige Gemeinsamkeiten. Auch bei den Vereinsnamen gibt es diese, da fast alle Klubs im Zeitraum 1920-1950 (neu-)gegründet wurden.
Bevor es länderspezifisch wird, ein paar Allgemeine Begrifflichkeiten:
FK / kryrillisch: ФК - Fudbalski Klub = Fußballklub
z.B.: FK Partizan Belgrad, FK Jagodina, FK Čukarički, FK Sarajevo
OFK - Omladinski Fudbalski Klub = Jugend-Fußballklub
z.B.: OFK Beograd, OFK Grbalj (Montenegro)
NK - Nogometni Klub - Fußballklub (eher kroatisch und slowenisch)
z.B.: NK Osijek
GNK - Građanski Nogometni Klub - Städtischer Fußballklub
z.B. GNK Dinamo Zagreb
HNK - Hrvatski Nogometni Klub - Kroatischer Fußballklub
z.B.: HNK Rijeka
RNK - Radnički Nogometni Klub - Arbeiter Fußballklub
z.B.: RNK Split
Borac = dt. der Kämpfer
Banja Luka: 1926 als Radnički sportski klub Borac („Arbeitersportklub Kämpfer“) gegründet. Der Aktivist, Autor und Partisan Veselin Masleša war einer der Gründer und wird mit folgenden Satz zitiert: "Wenn du für deine Rechte als Arbeiter kämpfst, warum gibst du dann dem Club nicht dem Namen Kämpfer?" Der Verein ist eng mit der (kommunistischen) Arbeiterbewegung verknüpft gewesen. Der Verein in Čačak wurde 1926 von der Arbeitergewerkschaft gegründet. Die zusätzliche Bezeichnung "Kämpfer" soll die Kampfeskraft- und Willigkeit des Klubs und der Gewerkschaft untermauern.
z.B.: FK Borac Banja Luka (Bosnien), FK Borac Čačak (Serbien)
Budućnost = dt. Zukunft
z.B.: FK Budućnost Banovići (Bosnien), FK Budućnost Podgorica (Montenegro), FK Budućnost Dobanovci (Serbien)
Čelik = dt. Stahl
In der Zeit Jugoslawiens beheimatete Zenica eines der größten Stahlwerke Europas. Dennoch besitzt der Verein keinen direkten Bezug zum Stahlwerk. Gegründet wurde dieser von Kriegsveteranen 1945. Die Bezeichnung Stahl soll einerseits Härte/Stärke demonstrieren, aber auch ein Bezug zur Stahlstadt Zenica herstellen.
z.B.: NK Čelik Zenica (Bosnien), FK Čelik Nikšić (Montenegro)
Grafičar = dt. Grafiker
Vermutlich eine Verbindung zur Druckereiindustrie.
z.B.: FK Grafičar Podgorica (Montenegro), FK Grafičar Beograd (Serbien)
Jedinstvo = dt. Einheit
z.B.: NK Jedinstvo Bihać (Bosnien), FK Jedinstvo Bijelo Polje (Montenegro)
Mladost / Mladi = dt. Jugend / Jung
Als Mladost werden viele Vereine, vor allem in Serbien und Bosnien bezeichnet. Ob dahinter eine (sozialistische) Jugendbewegung steht, konnte ich leider nicht ermitteln.
z.B.: FK Mladost Lučani (Serbien), FK Mladost Apatin (Serbien), FK Mladost Doboj Kakanj (Bosnien)
Napredek (serbisch) / Napredak (bosnisch) / Napredok (mazedonosch) = dt. Fortschritt
z.B.: FK Napredek Kruševac (Serbien), FK Napredak Donji Šepak (Bosnien), FK Napredok Kičevo (Nordmazedonien)
Polet = dt. Flug
Ich bin mir unsicher ob die Vereine etwas mit der Flugzeugindustrie zu tun haben, oder es auch im Sinne von "Überflieger" / "Aufwärts" übersetzt werden kann.
z.B.: FK Polet Ljubic, FK Polet Dorcol
Proleter
Die Vereine stammen aus der Klasse des Proletariats.
FK Proleter Novi Sad, Proleter Mihajlovac
Rad / Radnik / Radnički = dt. Arbeit / Arbeiter
Die Vereine waren oftmals Arbeiterorientiert, bzw. bezogen sich auf die Arbeiterbewegung. FK Rad Beograd wurde z.B. 1958 von einer Baufirma gegründet. Eine Übersetzung als Arbeiterverein / Gewerkschaft ist auch zulässig.
z.B.: Serbien: FK Rad Beograd, FK Radnički 1923 Kragujevac, FK Radnički Niš, FK Radnik Surdulica; Bosnien: FK Radnik Bijeljina
Rudar = dt. Bergmann
Der Verein bezieht sich vermutlich auf Bergbaubetriebe.
z.B.: FK Rudar Prijedor (Bosnien), FK Rudar Kakanj (Bosnien), FK Rudar Pljevlja (Montenegro), NK Rudar Velenje (Slowenien)
Sloboda = dt. Freiheit
z.B.: FK Sloboda Užice (Serbien), FK Sloboda Tuzla (Bosnien), FK Sloboda Mrkonjič Grad (Bosnien)
Sloga = dt. Eintracht
z.B.: FK Sloga Doboj (Bosnien), FK Sloga Jugomagnat Skopje (Nordmazedonien)
Sutjeska
Der Name gilt als Erinnerung an die Schlacht am Fluss Sutjeska. Diese galt 1943 als Wendepunkt für Jugoslawien im zweiten Weltkrieg. Ziel der Wehrmacht war es, Tito festzunehmen und die Partisanen zu vernichten. Das gelang in zwei Anläufen nicht und die Partisanen konnten durch diesen Sieg noch mehr Menschen auf den Balkan für ihre Aktivitäten mobilisieren. Die Schlacht fand in der Nähe von Foča statt. Aber auch die Bierstadt Nikšić nennt seit 1945, zu Ehren der getöteten Kommunisten, ihren Klub so.
z.B.: FK Sutjeska Foča, FK Sutjeska Nikšić
Auch in Bosnien & Herzegowina finden sich interessante Namen, welche oftmals sozialistisch geprägt sind.
Vereinsspezifische Namen oder Abkürzungen:
Bratstvo = dt. Bruderschaft
NK Bratstvo Gračanica
Drina
Drina ist über weite Teile der Grenzfluss zwischen Serbien und Bosnien, mehrheitlich der Republika Sprska.
FK Drina Zvornik
Kozara
Kozara ist ein Mittelgebirge im nördlichen Bosnien.
FK Kozara Gradiška
Metalleghe-BSI
Es handelt sich um einen Sponsoren-Name. Metalleghe ist ein italienisches Unternehmen, welches BSI übernommen hat und den Club weiterhin finanziell unterstützt.
NK Megalleghe-BSI Jajce
Podrinje
Podrinje ist der slawische Name für das Drina Tal, welches sich von Bosnien bis Serbien erstreckt. Der Verein aus Janja bezieht sich auf diese Region rund um den Fluss Drina. Weiterhin gibt es noch ein Kanton namens Bosnisch-Podrinje, östlich von Sarajevo.
FK Podrinje Janja
Tekstilac
Tekstila steht für Textil. Vor dem Jugoslawienkrieg war Derventa eine Industriestadt, vermutlich mit viel Textilindustrie.
FK Tekstilac Derventa
TOŠK = Tešanjski omladinski športski klub
deutsch: Tešanjer Jugend Sport Klub
NK TOŠK Tešanj
Velež
Unweit von Mostar erstreckt sich ein ca. 15 km langer Gebirgszug. Dessen Name lautet Velež.
FK Velež Mostar
Željezničar = dt. Eisenbahner
Der bosnische Rekordmeister aus Sarajevo wurde 1921 von Schaffnern und Eisenbahnern gegründet. Es war zur damaligen Zeit der einzige Verein, welcher multiethnisch aufgestellt war.
FK Željezničar Sarajevo, aber auch: FK Željezničar Banja Luka
Zrinjski
Dieser Zusatz bezieht sich auf das kroatisch-ungarische Adelsgeschlecht Zrinjski. Beheimatet war diese auf der mittelalterlichen Burg Zrin, südlich von Sisak. Wegen der kroatisch-nationalen Symbolik wurde der Verein in Jugoslawien verboten und erst 1992 neugegründet. Das HŠK bedeutet Hrvatski športski klub, also kroatischer Sportklub und bezieht sich damit klar auf die Ethnie der Kroaten in Bosnien & Herzegowina.
HŠK Zrinjski Mostar
Zvijezda
Ein Verein mit tragischer Klubgeschichte. Gegründet als kleiner Verein in den 80er Jahren im Bezirk Vareš. Dieser liegt mittig von Sarajevo und Tuzla. Eine damals auf Grund von Kupfervorkommen wohlhabende Gegend. Zvijezda (dt. der Stern) ist der Name eines Berges. Nach dem Jugoslawienkrieg wurde der Verein wegen ethnischer Spannungen umgesiedelt, in die Nähe von Bijeljina, im äußersten Nordosten Bosniens. Dort gründeten Männer mit zu viel Geld das größte (künstliche) ethnische Dorf auf dem Balkan. Dieses ist nicht zu verwechseln mit einem Open-Air Museum. Es besitzt zwei Hotels, Wellness, Spa und alles was dazu gehört. Und eben auch einen neu gegründeten Fußballverein, der geschichtlichen Bezug zum alten Zvijezda Klub hat.
FK Zvijezda 09
In Kroatien ist die Besonderheit, dass nach der Unabhängigkeit von Jugoslawien viele Vereine "kroatisiert" wurden. Am leichtesten war das, in dem sie ein "H" für Hrvatski vor die Abkürzung NK eingefügt haben. Einige Vereine wurden auch noch deutlicher umbenannt, wie z.B. NK Sesvete in NK Croatia Sesvete. Die bekannteste Umbenennung betraf Dinamo Zagreb. Die neue politische Führung wollte das kommunistisch angehauchte "Dinamo" aus dem Wortschatz gestrichen haben und nannte den Verein in "Croatia Zagreb" um. Diese Umbenennung hatte unerwartet heftige Proteste der Anhänger ausgelöst. Von 1993 bis 2000 hielten diese an, welche dann mit einer erfolgreichen Rückbenennung in Dinamo Zagreb endeten.
Vereinsspezifische Namen oder Abkürzungen:
Cibalia
Die Stadt Vinkovci ist uralt und besitzt eine lateinische Übersetzung: Cibalae. Davon abgeleitet entstand der Vereinsname Cibalia.
HNK Cibalia Vinkovci
Hajduk = dt. Heiducken
Als Heiducken wurden Gesetzlose im Südosteuropäischen Raum genannt. Der Begriff stammt ca. aus dem 16. Jahrhundert. Rückblickend werden diese Banden als wehrhafte Vertreter des nationalen und religiösen Widerstands gegen das Osmanische Reich angesehen.
z.B.: HNK Hajduk Split, Hajduk Kula (Serbien)
Hrvatski dragovoljac = dt. Kroatischer Freiwilliger
Ursprünglich war der Verein nach dem Zagreber Stadtteil Novi Zagreb benannt. 1994 wurde dieser in Hrvatski dragovoljac umbenannt, in Zusammenhang mit dem kroatischen Unabhängigkeitskrieg.
NK Hrvatski dragovoljac (Zagreb)
Inter / Inker
Der Verein Inter Zaprešić war lange nach dem Hauptsponsor INdustrija KERamike benannt. Nach Auflösung des Sponsorings wurde der Verein in Inter umbenannt.
NK Inter Zaprešić
Istra
Kroatisch für Istrien, eine historische Landschaft Kroatiens.
NK Istra 1961 Pula
Kamen-Ingrad
Ist ein Sponsorenname einer Steinverarbeitungsfirma. Die Fans des FC Schalke 04 erinnern sich bestimmt noch an diesen Club.
NK Kamen-Ingrad Velika.
Lokomotiva
Nachfolger des 1914 gegründeten Eisenbahnersportvereins Željezničarski športski klub Victoria. Die Umbenennung erfolgte 1948. Noch heute hupen einige Lok-Führer beim Vorbeifahren am Stadion.
NK Lokomotiva Zagreb
Lučko
Ist ein Stadtteil im südwestlichen Zagreb.
NK Lučko Zagreb
Marsonia
In Slavonski Brod gibt es noch heute eine riesige Festung. Bereits die Römer hatten dort eine Festungsanlage namens Marsonia.
NK Marsonia Slavonski Brod
Međimurje
Ist eine historisch-geographische Gegend im Norden Kroatiens.
NK Međimurje Čakovec
Neretva = bedeutender Fluss in der Herzegowina.
NK Neretva Metković 1919
Orijent
Der Verein aus dem Rijekaer Stadtteil Sušak besitzt eine interessante Namensgebung: Einer der Clubgründer verweilte in den USA und sah im Hafen von New York City ein Schiff namens Orient. Offensichtlich gefiel ihm der Name sehr gut, denn nach seiner Rückkehr nannten benannten sie den Verein so.
HNK Orijent 1919
Pomorac = dt. Seemann
Ebenfalls aus der Hafenstadt Rijeka stammt dieser Verein. Genau genommen aus dem Stadtteil Kostrena, welcher bekannt für seine Seefahrertradition ist.
NK Pomorac 1921
Slaven Belupo
Slaven = eine berühmte kroatische Familie gab dem Verein den Namen. Mehr ist nicht bekannt.
Belupo = Pharmazeutisches Unternehmen
NK Slaven Belupo Koprivnica
Übersetzt man den Namen des Landes ins Deutsche, dann verwundert es nicht so sehr, dass viele Vereine ihren Namen im benachbarten oder auch mal weit entfernten Gebirge suchen. Montenegro, Crna Gora = Schwarzes Gebirge. Dieses Land lebt von und mit den Bergen - das merkt man auch beim Fußball.
Nicht gelöst: Bokelj Kotor
Vereinsspezifische Namen oder Abkürzungen:
Dečić
Der Verein ist nach einem Hügel in der Nähe der Ortschaft Tuzi benannt.
FK Dečić Tuzi
Grbalj
Dieser Begriff bezeichnet eine historisch-ländliche Region an der Adriaküste, zwischen Budva und Luštica. Heute gehört diese zum Großteil zum Bezirk Kotor.
FK Grbalj Radanovići
Iskra = dt. Funke
Auf Grund mangelnder Informationen lässt sich eine tiefgreifende Bedeutung bisher nicht herausfinden.
FK Iskra Danilovgrad
Jezero = dt. See
Der Verein aus Plav ist nach dem gleichnamigen See benannt. Er heißt also Fußballklub See Plav und das schon seit 1948. Wobei Plav auch gleichzeitig der Ortsname ist.
FK Jezero Plav
Kom
Der Klub selber ist aus einem Stadtteil (Zlatica) der Hauptstadt Podgorica. Warum der Verein sich nach einem der größten (aber nicht der größte) Berg Montenegros nennt, ist mir nicht ganz klar. Der Berg ist über 70km (bedeutet dort 3h Fahrzeit) entfernt. Achja, der Bergzug heißt Komovi und der höchste Gipfel Kom Kučki.
FK KOM Podgorica
Lovćen
Der älteste Verein Montenegros leitet (wie viele andere auch) sein Namen von einem Berg ab. Der Lovćen ist 1749m hoch.
FK Lovćen Cetinje
Titograd
Diesen Namen hatte die montenigrinische Hauptstadt Podgorica von 1946-1992 als Würdigung von Josip Broz Tito. Interessanterweise benutzt der Verein erst seit 2018 wieder den alten Stadtnamen. Von 1991-2018 war es FK Mladost Podgorica.
OFK Titograd (Podgorica)
Zeta
Hierbei handelt es sich um ein mittelalterliches Fürstentum aus dem 11. Jahrhundert. Grob entspricht die Ausdehnung dem heutigen Montenegro. Ein Symbol des Zeta Fürstentums ist der Wolf auf dem Schutzschild eines Ritters. Dieser Wolf findet sich auch im Klubwappen wieder. Das Gebiet um den Golubovci wird weiterhin als Zeta bezeichnet (dort befindet sich u.a. der Flughafen von Podgorica).
FK Zeta (Golubovci)
Die mazedonischen Vereinsnamen unterscheiden sich als erstes durch die verwendete Sprache. Albanisch oder Mazedonisch ist die Qual der Wahl. Dadurch ist auch die Zielgruppe des Vereins meistens schon vorgegeben. Orthodoxe Mazedonier werden nur ganz selten auf einen albanisch geprägten Verein halten.
Bashkimi = dt. Union
Der Verein aus Kumanovo repräsentiert die albanische Minderheit und nutzt deshalb die albanische Sprache im Vereinsnamen.
FK Bashkimi Kumanovo
Belasica
Hierbei handelt es sich um ein Gebirge im Dreiländereck Nordmazedonien / Bulgarien / Griechenland. Die Stadt Strumica grenzt an die Ausläufer dieses Gebirges.
FK Belasica Strumica
Cementarnica 55
Der Verein aus Skopje wurde 1955 gegründet und nach einer Zementfabrik benannt.
FK Cementarnica 55 (Skopje)
Horizont
Seit 2008 ist die Firma Horizont Hauptsponsor vom FK Turnovo und hat diesen gleich umbenannt.
FK Horizont Turnovo
Jugomagnat
Die Firma Jugomagnat hat 1989 den Verein FK Sloga übernommen und umbenannt. Der Verein war vor der Übernahme als Stadtteilklub aus Skopje extrem beliebt, trotz mangelnden Erfolgs. Das Geld für die Spieler sammelten die Bewohner untereinander ein.
FK Sloga Jugomagnat (Skopje)
Makedonija Gjorče Petrov
Makedonija heißt übersetzt ganz einfach Mazedonien. Der Verein hat aber noch den Zusatz Gjorče Petrov. Dieser war Mitglied der IMRO (Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation), welche ab 1919 eine revolutionäre Befreiungsbewegung in der Region Makedonien organisierten.
FK Makedonija Gjorče Petrov Skopje
Metalurg = dt. Metallurgie
Metallurgie ist ein nicht sehr gebräuchliches Wort. Es bezeichnet die Gesamtheit der Gewinnung und Verarbeitung von Metall. Also hat der Verein einen industriellen Ursprung.
FK Metalurg Skopje
Pelister
Bei Pelister handelt es sich um den höchsten Berg (2601m) des Baba Gebirges. Die Stadt Bitola liegt wenige Kilometer entfernt.
FK Pelister Bitola
Pobeda = dt. Sieg
FK Pobeda Prilep
Renova
Renova ist ein Handel- und Dienstleistungsunternehmen, teilweise auch Hersteller von Baustoffen. In Džepčište befindet sich eine Fabrik für Fertigputz.
FK Renova Džepčište
Shkëndija = dt. Funke
Ein Verein von Albanern für Albaner in ganz Jugoslawien. Shkëndija ist albanisch für Funke. Der Verein wurde wegen nationalistischen Bestrebungen in Jugoslawien verboten.
KF Shkëndija
Shkupi
Albanische Übersetzung für Skopje.
KF Shkupi
Teteks
Gründer des Vereins ist das Textilkombinat Teteks. 1953 erfolgte dieser Schritt. Eine große Rivalität herrscht zum KF Shkëndija , welcher ebenfalls aus Tetovo kommt.
FK Teteks Tetovo
Vardar
Der berühmteste Verein aus Nordmazedonien entstand aus einer Fusion von FK Makedonija und FK Pobeda im Jahr 1947. Die Fusion wurde im Kinosaal "Vardar" beschlossen. Vardar ist gleichzeitig der längste Fluss des Landes, welcher auch die Hauptstadt Skopje passiert.
FK Vardar Skopje
Beim serbischen Fußball denkt man oftmals nur Schwarz-Rot. Partizan oder Roter Stern. Dabei ist Serbien vielfältiger und bietet auch interessante Vereine neben den zwei Platzhirschen.
Vereinsspezifische Namen oder Abkürzungen:
Banat
Das Banat ist eine historische Region, welche heute zu Teilen in Rumänien, Ungarn und Serbien liegt. Vor der Aufteilung in die drei Länder war das Banat so groß wie Belgien und sehr reich, auf Grund von Eisenerz und Kohle vorkommen, sowie fruchtbaren Ebenen. Historische Hauptstadt und Zentrum ist Timisoara.
FK Banat Zrenjanin
Crvena zvezda = dt. Roter Stern
Bei Wikipedia lässt sich folgendes Zitat finden: Nach zahlreichen Vorschlägen, unter anderem Mladost, Udarnik, Torpedo, Dinamo und Lokomotiva, sagte Ćosić: „Unser Verein sollte Stern heißen!“, woraufhin Žujović spontan hinzufügte: „Ausgezeichnet, wenn Stern, dann soll es Roter Stern sein“.
FK Crvena Zvezda (FK Roter Stern Belgrad)
Čukarički
Hinter diesem Zungenbrecher verbirgt sich ein Belgrader Stadbezirk. Der Verein ist im Ortsteil Banovo Brdo beheimatet, welcher zum Bezirk Čukarički gehört. Dieser hat 160.000
Einwohner.
FK Čukarički
IMT - Industrija Masina i Traktora
Industrie Maschinen und Traktoren, ein 1947 in Belgrad gegründetes Unternehmen, welches hauptsächlich Traktoren herstellt. Sitz des Unternehmens ist im Stadtteil Novi Belgrad.
IMT Novi Beograd
Javor
Die Stadt Ivanjica im süd-westlichen Serbien ist umgeben von einem Gebirge. Dieses wird Javor bezeichnet.
FK Javor Ivanjica
Kabel
Ein Verein aus Novi Sad, welcher 1932 von Arbeitern einer Fabrik namens Kabel gegründet wurde. Ob es sich tatsächlich um eine Kabelfabrik handelt, kann ich nicht genau sagen.
FK Kabel (Novi Sad)
Mačva = dt. Schwert
FK Mačva Šabac
Metalac
Metalac ist ein seit 1959 bestehendes Unternehmen. Es befasst sich mit der Produktion von Küchenmaschinen.
FK Metalac Gornji Milanovac
Partizan (Belgrad)
Der Verein wurde von Offizieren der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee (den sogenannten Partisanen) gegründet.
FK Partizan Belgrad
Sinđelić
Der Verein wurde nach Stevan Sinđelić benannt, ein Anführer im Ersten Serbischen Aufstand (1804-1813). Um eine Gefangenschaft durch die Osmanen zu umgehen, schoss er bei einer Schlacht in ein
Pulverfass und tötete dabei sich und viele Soldaten. Als Mahnmal (und Warnung) gegen weitere Aufstände lies der osmanische Sultan die Ćele Kula errichten. Ein Turm aus Knochen und Schädeln,
welcher heute noch mit einer Höhe von 3m im serbischen Niš besichtigt werden kann.
FK Sinđelić Beograd
Trajal / Obilićevo
Gegründet wurde der Verein 1933 als FK Obilićevo, benannt nach einer Pulvermühle in Kruševac. 2016 hat der Reifenhersteller Trajal den Verein übernommen.
FK Trajal Kruševac
Vojvodina
Die Vojvodina ist eine autonome Provinz in Serbien. Die Hauptstadt dieser ist Novi Sad.
FK Vojvodina (Novi Sad)
Zlatibor
Es handelt sich um einen Berg in der Nähe von Čajetina im westlichen Teil von Serbien.
FK Zlatibor Čajetina
Slowenien ist das am wenigsten Fußballbegeistertste Land aus dem ehemaligen jugoslawischen Bund. Ein Großteil der Vereine nennt sich ganz klassisch nach der Formel Fußballklub + Ort = Vereinsname. Ein paar Sonderfälle gibt es natürlich trotzdem:
Aluminij = dt. Aluminium
Wichtigster Arbeitgeber der Stadt ist ein Aluminiumwerk. Vermutlich als Arbeiterclub des Werkes 1946 gegründet.
NK Aluminij Kidričevo
Bela Krajina
Auf Deutsch Weiße Mark, ist eine historische Landschaft im Süden Sloweniens. Ethnisch eine sehr spannende Region. Es gibt reine serbische Dörfer, Romasiedlungen welche teilweise sehr gut integriert sind, teilweise sehr schlecht, Kroaten und gemischte Ortschaften.
NK Bela Krajina Črnomelj
Interblock
Vormals NK Ježica, wurde der Verein 2006 von der Firma Interblock aufgekauft und umbenannt. Die Firma stellt Spielautomaten her.
NK Interblock Ljubljana
NŠ Mura - Nogometna šola
Die Abkürzung NŠ steht für Fußballschule. Die Kleinstadt tangiert den Fluß Mura, welcher Namensgeber für den Verein ist.
NŠ Mura (Murska Sobota)
Tabor
So wird der Hausberg der Stadt bezeichnet.
NK Tabor Sežana
Triglav
Der Triglav ist mit 2864 m der höchste Gipfel Sloweniens. Drumherum befindet sich noch der Triglav Nationalpark. Ein paar Kilometer entfernt befindet sich die wunderschöne Stadt Kranj (Sehenswert!) mit dem Verein Triglav.
NK Triglav Kranj
In der albanischen Sprache ist es nicht wie sonst gewohnt der FK oder FC, sondern der KF. Klubi i Futbollit - Verein und Fußball ist die am meisten genutzte Form. Daneben wird noch recht häufig
KS - Für Klubi Sportiv genutzt. Albanien durchlebte viele politische Änderungen in den letzten 100 Jahren, daher haben fast alle Clubs zahlreiche Umbenennungen durchführen müssen. 1950 wurden
sehr viele Vereine in Puna (= Arbeit) geändert.
Noch nicht gelöst:
KF Erzeni Shijack; KF Tërbuni Puka
Apolonia
In der Nähe von Fier liegt der antike Ort Apollonia, welcher nur noch eine Ruinenstätte ist.
KF Apolonia Fier
Besa
Dieses Wort ist in Albanien sehr wichtig. Es bedeutet so viel wie Glaube, aber tendiert eher Richtung ein Versprechen halten. Es ist auch ein populärer Vorname in Albanien. Warum der Verein diesen wählte, weiß ich leider nicht.
KF Besa Kavajë
Besëlidhja = dt. Bündnis
KS Besëlidhja Lezha
Bylis
Die Ruinenstadt Bylis wurde in der Antike von den Illyrern gegründet und befindet sich nur 5 km von Ballsh entfernt.
KS Bylis Ballsh
Egnatia
Der Name geht auf die römische Straße Via Egnatia zurück. Diese Verband Istanbul mit der Adriaküste und somit Italien. Auch heute soll die Strecke wieder etabliert werden. In Griechenland wird bereits ein Autobahnabschnitt so genannt.
KS Egnatia Rrogozhina
Flamurtari = dt. Fahnenträger
KS Flamurtari Vlora
Iliria
Die Illyrer war eine große Stammgruppe, welche auf der westlichen Balkanhalbinsel lebte.
KS Illiria Fushë-Krujë
Kastrioti
Ist ein albanisches Adelsgeschlecht aus dem Mittelalter. Deren Gebiete befanden sich in Nordalbanien.
KS Kastrioti Krujë
Kohrabi
Der Kohrab ist mit 2754 m der höchste Berg des Landes und befindet sich an der Nordmazedonischen Grenze. Die Stadt Peshkobia liegt in der Nähe des Berges.
KS Kohrabi Peshkobia
Luftëtari = dt. Krieger
KF Luftëtari Gjirokastër
Partizani
Der Verein wurde der albanischen Armee (nach dem zweiten Weltkrieg durchsetzt mit Partisanen) untergeordnet und vom Verteidigungsministerium kontrolliert.
FK Partizani Tirana
Shkumbini
Ist ein Fluss und ein Tal in Mittelalbanien.
KS Shkumbini Peqin
Skënderbeu
Der albanische Fürst Skanderbeg ist ein Nationalheld. Durch die Verteidigung seines Fürstentums gegen die Osmanen erhielt er vom Papst den Titel "Verteidiger des Glaubens" und "Kämpfer des Christentums".
KF Skënderbeu Korça
Teuta
Durrës hat auf Grund der vielen verschiedenen politischen Systeme häufig den Namen wechseln müssen. 1930 nannten sie sich erstmals Teuta und dann seit 1991 wieder. Teuta war eine illyrische
Königin, ca. 230 v. Chr. Teuta ist auch auf der albanischen 100 Lek Münze abgebildet.
KF Teute Durrës
Vllaznia = dt. Wälder
Die Stadt Shkodra ist von den albanischen Alpen, so wie einer wasserreichen Ebene, Sümpfen und dem Skutarisee umgeben. Die üppige Vegetation ist vermutlich für den Namen verantwortlich.
FK Vllaznia Shkodër
Allgemeine Abkürzungen:
PFK - Profesionalen futbolen klub - Professioneller Fußballclub
z.B.: PFK Beroe Stara Sagora, PFK Botew Plowdiw
Tschernomorez / Chernomorets / Cherno More
Tscherno more = Schwarzes Meer, teilweise wird es auch als "Bewohner der Schwarzmeerküste" gedeutet. Viele Klubs an der Küste nutzen diese Bezeichnung, auch in der Ukraine (z.B. Odessa).
z.B.: FC Chernomorets Burgas, FC Chornomorets Odessa, PFC Cherno More Varna
Vereinsspezifische Namen oder Abkürzungen:
Beroe
Im Stadtgebiet von Stara Sagora befindet sich eine antike Siedlung der Thraker (eine antike Volksgruppe). Diese Siedlung wird Beroe genannt.
PFK Beroe Stara Sagora
Botev
Christo Botew gilt als der Nationaldichter Bulgariens. Er lebte von 1848-1876 und war Dichter, Revolutionär und Anführer des Aprilaufstandes 1876 gegen die Osmanen. Er wurde bei diesem Aufstand getötet. Dennoch war die Revolte erfolgreich, da Russland einschritt und Bulgarien in die Unabhängigkeit führte.
PFK Botev Plovdiv, FC Botew Wraza, Botev Galabowo
CSKA - ЦСКА - Централен Спортен Клуб на Армията - Central Sports Club of the Army
Zentraler Sportklub der Armee
CSKA Sofia
Etar
Der Fluss im Ort Weliko Tarnowo heißt Yantra. Dessen slawische Übersetzung lautet Etar und bedeutet so viel wie fließendes Wasser.
FK Etar Weliko Tarnowo
Hebar
Hebar ist ein alter Name (geprägt von den Thrakern - siehe Beroe) des Flusses Maritsa, mit 480 km eines der längsten auf dem Balkan.
FC Hebar Pazardzhik
Levski
Wassil Levski (1837-1873) war führender Revolutionär und Gründer der Inneren Revolutionären Organisation. Mit Anfang 20 wendete er sein Leben ausschließlich der Befreiung des bulgarischen Volkes gegen die Osmanen zu, wofür er 1873 in Sofia gehängt wurde.
PFK Levski Sofia
Litex
Hierbei handelt es sich um einen der größten Konzerne in Bulgarien. Litex ist spezialisiert auf die Herstellung von Ölprodukten für die Automobilindustrie, stellt aber auch selber Automobile her und betreibt Tankstellen. 2016 entschied sich der Eigentümer aber die Mannschaft von Lovech nach Sofia zu CSKA zu transferieren.
PFK Litex Lovech 1921
Ludogorez
Das Spielzeug von Oligarch Kyril Domustschiew, ein Pharma-Unternehmer aus Sofia. Aber immerhin hat er den Club (noch) nicht umbenannt. Der Name Ludogorez geht auf Ludogorie zurück, eine historische Landschaft im Nordost des Landes. Die Bezeichnung geht auf das türkische zurück "Deliorman" - Verrückter Wald, auf Bulgarisch "Luda Gora".
PFC Ludogorez Rasgrad
Minjor = Bergarbeiter
Minjor Pernik
Neftochimik / Stroitel
Der Verein wurde von Bauarbeitern (bulg. Stroitel) der Großraffinerie Neftochim gegründet. Da diese Anfangs keinen Namen hatten, wurden sie als Stroitel gelistet. Nach Fertigstellung der Raffinerie bekam der Verein den Namen Neftochimik = Chemiearbeiter.
FC Neftochimik 1962 Burgas
Pirin
Ein Hochgebirge im Südwesten Bulgariens. Der höchste Gipfel ist der Wichren mit 2914 m.
FC Pirin Goze Deltschew, PFC Pirin 1922 Blagoewgrad
Septemvri = dt. September
100% konnte ich es nicht klären, aber meine Vermutung geht dahin, dass der Verein an den Septemberaufstand von 1923 erinnert. Bei diesen versuchte die Kommunistische Partei gegen die Regierung von Aleksandar Stambolijski zu putschen. Es blieb beim Versuch...
FC Septemvri Sofia
Nicht gelöst: JK Tammeka Tartu
Allgemein:
JK - Jalgpalliklubi = Fußballverein
z.B.: JK Tallinna Kalev, JK Narva Trans
Linnameeskond = dt. Stadtmannschaft
z.B.: Paide Linnameeskond, Maardu Linnameeskond
Vereinsspezifisch:
Flora
Der größte Sportverein Estlands hat sich die Göttin der Blüte als Namensgeberin auserkoren. Darauf abgestimmt sind die Vereinsfarben grün und weiß, welche für Wachstum, Reinheit und Ehrlichkeit stehen. Der Club wurde nach der Unabhängigkeit 1990 gegründet. Meine persönliche Herleitung ist, das die Symbolik die jetzt einsetzende Blütezeit durch ein eigenes Land darstellen soll.
FC Flora Tallinn
Kalev
Das Wort ist von dem altestnischen Wort "Kali" abgeleitet und bedeutet Macht, Stärke und Kraft. Weiterhin ist Kalev ein Held in der estnischen Mythologie. Der Kalevipoeg gilt als Nationalepos des Landes.
JK Tallinna Kalev, Tartu-Kalev (Eishockey)
Levadia
Der Ukrainer Viktor Levada übernahm 1998 den Verein Olümpia Maardu und nannte diesen um. Maardu ist ca. 15 km von Tallinn entfernt und man spielt seit einigen Jahren in der
Hauptstadt.
FC Levadia Tallinn
Nõmme Kalju
Eines der wenigen Vereine, bei dem ich den Begriff auswendig kenne. Denn bei einem Kurztrip durch Estland erwarb ich für wenige Euro ein originales Trikot von diesem Verein. Nõmme ist ein
Stadtteil von Tallinn. Wobei ich jetzt feststellen muss, dass ich es doch nicht 100% weiß. Denn bei Kalju finde ich keine richtige Bedeutung. Übersetzt heißt es Klippe, könnte aber auch Stein
bedeuten. Tallinn liegt zwar am Meer, aber eine Klippe gibt es da auch nicht.
Nõmme Kalju FC
Trans
Gegründet wurde der Verein 1979 von Arbeitern eines Automobillieferanten. Nach der Unabhängigkeit wurde der Verein von einem Geschäftsführer eines Busunternehmens geführt. Ich bin mir unsicher ob daher die Umbenennung in Trans erfolgte. Erwähnenswert ist noch die Lage der Stadt. Diese befindet sich im äußersten Nordosten des Landes und ist als Grenzstadt zweigeteilt wie Görlitz. Das könnte auch etwas mit dem Namen zu tun haben.
JK Narva Trans
Tulevik = dt. Zukunft
Viljandi JK Tulevik
Wegen der sprachlichen Gleichheit wird Zypern & Griechenland in einem Beitrag behandelt. In Griechenland gibt es zwei wiederkehrende Begrifflichkeiten. Versteht man diese, kann man viele Vereinsnamen an der Südspitze des Balkans erklären.
1.) Pan:
Dieses vorgesetzte Wortbildungselement bedeutet: Ganz, umfassend, voll, total oder alles.
Zum Beispiel: Panathinaikos = Pan Athinaikos - Ganz Athener (Sportclub...)
Oder eine Panamerika Tour = Eine Tour durch GANZ Amerika.
2.) Konstantinopel
An der Westküste der heutigen Türkei lebten bis in die 1920er Jahre viele Griechen. Unterschiedliche Allianzen im Ersten Weltkrieg führten zur Verfolgung, Vertreibung und Ermordung der osmanischen Griechen. Die überlebenden fanden Zuflucht in Griechenland und bildeten vor allem in den größeren Städten eigene Stadtteile und daraus letztendlich auch Vereine.
AE - Athlitiki Enosi = dt. Sportverein
zum Beispiel: AE Larisa, AE Limassol (Zypern)
GS - Gymnasticos Syllogos = dt. Turnverein
zum Beispiel: GS Apollon Athen
AEK - Athlitiki Enosi Konstantinoupoleos
Deutsch: Sportvereinigung Konstantinopel. Durch die Griechenverfolgung 1914-1923 mussten viele Griechen aus der Umgebung von Istanbul fliehen. Sie wollten an die glorreiche Vergangenheit von Istanbul (Konstantinopel) erinnern und nutzten ähnlich wie PAOK den byzantinischen Doppelkopf-Adler. AEK und PAOK sehen sich als Nachfolger des FC Pera, einen ehemaligen (griechischen Stadtteil-) Klub aus Konstantinopel.
AEK Athen
AEK - Athletiki Enosi Kition
Sportvereinigung Kition. Bei Kition handelt es sich um ein eisenzeitliches (also ca. 750 v. Chr.) Königreich auf Zypern. In der Nähe von Larnaka befindet sich die ehemalige Stadt Kition, welche nur noch eine Grabungsstätte ist.
AEK Larnaka (Zypern)
APOEL - Athlitikos Podosfairikos Omilose Ellinon Lefkosias
deutsch: Athletischer Fußballklub der Hellenen aus Nikosia.
APOEL Nikosia (Zypern)
Apollon
Griechischer Gott des Lichtes, der Heilung, des Frühlings, der Reinheit und Mäßigung, sowie Künste.
Apollon Athen
Aris
Die Bezeichnung geht auf den griechischen Kriegsgott Ares zurück, welcher auch Einzug in das Vereinswappen gefunden hat.
Aris Thessaloniki
Asteras = dt. Stern
PAE Asteras Tripolis
Atromitos = dt. Furchtlos
1923 beschlossen einige Studenten aus Athen den Verein zu gründen und nannten ihn Furchtlos. Warum auch nicht.
Atromitos Athen
Doxa Katokopia
Katokopia ist ein Ort, ca. 35km, westlich von Nikosia. Nach der türkischen Besatzung 1974 lag dieser im türkischen Teil der Insel. Der Club zog auf die andere Seite der Grenze nach Peristerona um. Als Erinnerung behält er aber den Namen Katokopia. Doxa bedeutet übersetzt "Ruhm".
Doxa Katokopia FC
Enosis Neon = dt. Jugendunion
Enosis Neon Paralimni FC (Zypern)
Iraklis = dt. Herakles = lt. Hercules
Ist ein für seine Stärke berühmter griechischer Held.
Iraklis Thessaloniki
Nea Salamis Famagusta
Bei diesem Verein müssen zwei Dinge erklärt werden. Famagusta ist eine Stadt im Nordosten der Insel Zypern. Diese wurde 1974 von den Türken besetzt und liegt damit in der Türkischen Republik Nordzypern. Die Menschen und auch ihr Fußballverein mussten fliehen und fanden Unterschlupf in Larnaka. Salamis ist eine antike Stadt, in der Nähe von Famagusta gelegen. Nea bedeutet Neu. Die Vereinsgründer wollten quasi eine neue Stadtmetropole mit der Berühmtheit des alten Salamis schaffen.
Nea Salamis Famagusta (Larnaka / Zypern)
Olympiakos = dt. Olympia
Olympiakos Piräus, Olympiakos Nikosia
OFI - Omilos Filathlon Irakleiou
dt. Verein der Sportfreunde von Iraklio
OFI Kreta
Omonia = dt. Eintracht
Omonia Nikosia (Zypern)
PAOK - Panthessalonikeios Athlitikos Omilos Konstantinoupoliton
Deutsch: Panthessalonikischer Sportklub der Konstantinopler. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden griechische Bürger aus Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, vertrieben. Diese gründeten 1926 in Thessaloniki den Verein PAOK. Die Clubfarben Schwarz und Weiß stehen für Trauer über die Vertreibung, sowie für Hoffnung.
PAOK Thessaloniki
Panathinaikos
Heißt sinngemäß übersetzt: Gesamt-Athener-Sportklub. Abgeleitet ist das Wortgebilde von einem antiken Rhetoriker namens Isokrates. Ein Werk von ihm über die Athener Bevölkerung lautet Panathenaicus. In diesem Werk lobt er die Athener für ihre Bildung, demokratisches Verständnis und ihr militärisches Geschick.
Panathinaikos Athen
Panetolikos
Eine Wortzusammensetzung aus Pan und Ätolien (auf Griechisch Etolia). Ätolien ist eine Landschaft in Westgriechenland. Der Vereinsname bedeutet also "Ganz Ätolien".
Panetolikos FC
Panionios
Das heutige türkische Izmir war früher als Smyrna bekannt und durch 40 % Griechen geprägt. Ionische Griechen waren vor allem für den antiken Ausbau und die Größe der Stadt bekannt. Diese mussten auf Grundlage des Vertrages von Lausanne die Region verlassen und flüchteten nach Griechenland. Viele landeten in Athen und gründeten dort den Stadtteil Nea Smyrna, so wie den Verein. Panionois geht also auf geflüchtete Ionier zurück.
Panionios Athen
Die Vereine des Kosovo sind ursprünglich jugoslawisch und damit sozialistisch geprägt. Da es in diesem Gebiet auch damals schon viele Albaner gab, sind mehrere Vereine entsprechend albanisch geprägt.
Ballkani
Der Club aus Suva Reka wurde 1947 gegründet. 1965 übernahm der örtliche Großbetrieb aus der Chemie- und Gummiindustrie den Verein. Wenn es richtig überliefert ist, hieß der Betrieb Ballkani.
KF Ballkani Suva Reka
Besa (siehe Albanien)
KF Besa Peja
Drenica
Bei Drenica handelt es sich um eine hügelige Region im Zentrum des Kosovo. Durch diese Region fließt auch der Fluss Drenica. Skënderaj ist neben Drenas eine der größeren Orte in der Region.
KF Drenica Skënderaj
Drita = dt. Licht
Warum der Verein aus Gjilan den Namen Licht gewählt hat, kann ich leider nicht sagen. Der Club ist seit der Gründung albanisch geprägt. Vielleicht gibt es in der albanischen Sprache eine erweiterte Bedeutung?
KF Drita Gjilan
Feronikeli
Der größte Arbeitgeber der Stadt Glogovac im Zentralkosovo ist (oder war) das Unternehmen Feronikeli. Es betreibt unweit der Stadt eine Mine sowie eine Fabrik zur Metallverarbeitung. Der Verein wurde 1974 gegründet.
KF Feronikeli Glogovac
Flamurtari = dt. Fahnenträger
KF Flamurtari Pristina
KEK = Korporata Energjetike e Kosovës
Der Verein wurde 1928 als KF Obilic gegründet. Er wird von der "Kosovo Power Coperation" gesponsert. In der Stadt befindet sich eines der zwei Braunkohlekraftwerke des Kosovo. Wann die Umbenennung erfolgte konnte ich leider nicht herausfinden. Weiterhin findet sich im Wappen der Name "Kastriot". Das ist die albanische Bezeichnung für den Ortsnamen. Obilic wird vermutlich nicht so gerne genutzt, da der Ortsname an den serbischen Nationalhelden Milos Obilic angelehnt ist.
KF KEK Obilic
Liria = albanisch für Freiheit
KF Liria Prizren
Llap
Durch Podujeva fließt der Fluss Llap, tatsächlich mit zwei L. Nach diesem Fluss wird auch die Region um die Stadt genannt.
KF Llapi Podujevë
Trepça 89
Ganz kurz gesagt ist Trepçaein Bergbauunternehmen in der Nähe von Mitrovica. Interessanter ist aber die Zahl 89 im Vereinsnamen.
In jugoslawischen Zeiten als KF Rudar (Bergbauarbeiter) gegründet, wurde der Verein ende der 80er Jahre neu gegründet und "albanisiert". Die Jahreszahl 1989 soll auf den Trepça Streik hindeuten. Die Arbeiter der Mine streikten gegen die pro serbische Politik Jugoslawiens. Sie wollten ähnlich wie Slowenien und Kroatien Unabhängigkeitsprozesse in
Gang setzen.
KF Trepça 89 Mitrovica
Fußball spielt in Lettland keine wichtige Rolle. Neben Basketball und Eishockey kommt vor dem Fußball noch Winter- und Motorsport. Durch die EM-Quali 2004 konnte zwar ein kleiner Hype entstehen, aber so richtig nachhaltig war das leider nicht (trotz 0:0 gegen Deutschland in der Vorrunde). Ein Grund dafür sind extrem viele korrupte Sponsoren und Spielverschiebungen. Daher auch hier ein paar wenige Fußballnamen.
Auda
1969 gründete die Fischerei-Kolchose 9. Mai den Verein in Riga. Nach der Unabhängigkeit wurde der Fischereibetrieb in Auda umbenannt und der Verein gleich mit.
FK Auda Riga
Daugava
Die Daugava ist ein ca. 1020 km langer Fluss.
FC Daugava Daugavpils, FK Daugava Riga
Jaunība = dt. Jugend
FK Jaunība Riga
Skonto
Ein Kuriosum im europäischen Fußball. Denn den Rekordmeister (14 mal in Folge seit 1991 + 1x 2010, sowie 8x Pokalsieger) gibt es nicht mehr. 2016 wurde der Club nach finanziellen Schwierigkeiten aufgelöst. Skonto ist eine große lettische Baufirma.
FC Skonto Riga
Litauen und Fußball sind zwei sehr unterschiedliche paar Schuhe. Litauen und Basketball passt da schon eher wie die Faust aufs Auge. Die Litauer sind tatsächlich Basketballverrückt. Das konnte ich zum Europa League Spieltag von Žalgiris Kaunas selber erleben. Die riesige Halle ist ständig ausverkauft und die Kneipen waren alle voll. Daher werden hier auch einige Basketballteams vorgestellt.
Atlantas = dt. Atlantik
Klaipeda als Hafenstadt liegt (natürlich) am Meer. Zwar am baltischen, aber warum auch immer hat man sich Atlantik genannt. Das würde ich als künstlerische Freiheit verbuchen.
FK Atlantas Klaipéda
Alita
Es handelt sich um einen Sponsorennamen. Alita stellt alkoholhaltige Getränke her. Die Firma stammt aus der Stadt Alytaus.
BC Alytaus Alita (Basketball)
Baltijos = dt. Ostsee
Baltijos Futbolo Akademija Vilnius
Banga = dt. Welle
Die Kleinstadt liegt in unmittelbarer Nähe zur Hafenstadt Klaipéda. Die Nähe zum baltischen Meer würde ich als Erklärung für den Namen Welle nutzen.
FK Banga Gargždai
Džiugas = dt. Freude
FK Džiugas Telšiai
Ekranas
2014 wurde der 7-fache litauische Meister aufgelöst. Seinen Namen erhielt er von dem litauischen Unternehmen Ekranas, welches zu Sowjetzeiten 1964 gegründet wurde und elektronische Geräte herstellt.
Ekranas Panevėžys FK
Lietuvos rytas
Neben Kaunas der zweitwichtigste Basketballclub aus Litauen. Der Name Lietuvos rytas stammt von einer Tageszeitung (Litauischer Morgen).
BC Lietuvos rytas Vilnius (Basketball)
Lietkabelis
Ein weiterer Sponsorenname. Es handelt sich um einen der größten Kabelhersteller im baltischen Raum.
BC Panevėžio Lietkabelis (Basketball)
Nevėžis
Hierbei handelt es sich um einen Nebenfluss der Memel.
KK Nevėžis Kėdainiai (Basketball)
Riteriai / Trakai
Die Inselburg in Trakai ist eines der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Litauens. Der Verein trug seit der Gründung 2005 bis 2018 den Namen der Burg. Danach wurde der Verein in Riteriai = dt. Ritter umbenannt.
FK Riteriai Vilnius
Sūduva
Der Verein mit dem kultigen Logo bezieht seinen Namen von der historischen Landschaft Sudauen. Die Sudauer waren ein altpreußischer Stamm, welcher im süd-westlichen Teil des heutigen Litauens siedelten.
FK Sūduva Marijampolė
Žalgiris = dt. Tannenberg
Die Schlacht von Tannenberg ist für die Litauer ein wichtiger Bestandteil ihrer Identität. 1410 schlugen sie das mächtige Heer des Deutschen Ordens, trotz Unterzahl. Eine eifrige Mythenbildung wird seit dem betrieben.
FK Žalgiris Vilnius, Žalgiris Kaunas (Basketball)
Das besondere an Moldawien ist, dass mit Sheriff Tiraspol der Rekordmeister des Landes aus einer anderen Republik kommt. Zumindest De-facto. Tiraspol ist die zweitgrößte Stadt Moldawiens und Hauptstadt der Republik Transnistrien.
Leider ist das Interesse in Westeuropa am moldawischen Fußball sehr gering. Viele Informationen konnte ich bisher nicht finden. Mit dem Zerfall der Sowjetunion war das Land pleite und der Fußball natürlich auch. Fast alle Vereine die heute noch spielen wurden neugegründet.
Nichts gefunden: FC Milsami Orhei, FC Petrocub Hîncești
Codru = rumänisch für Wald
Nahe der Stadt Lozova liegt das Codru-Reservat.
FC Codru Lozova
Dacia Buiucani
Dacia - genaue Beschreibung im Rumänienteil. Hat die gleiche Bedeutung. Buiucani ist ein Bezirk der Hauptstadt Chișinău.
FC Dacia Buiucani
Sfântul Gheorghe = dt. Heiliger Georg
Im Städtchen Suruceni befindet sich das Kloster Heiliger Georg. Ob das heute als Frauenkloster genutzte Gotteshaus der Namensgeber für den Verein ist, kann ich nur vermuten.
FC Sfântul Gheorghe Suruceni
Sherif
Sherif ist das größte Unternehmen Transnistriens und profitiert durch die internationale Isolierung der abtrünnigen Republik. Die Firma kann walten und Schalten wie sie möchte. Es besitzt Tankstellen, Supermärkte, TV Sender, ein Verlag und dutzende weitere Unternehmenszweige.
FC Sherif Tiraspol
Speranța = dt. Hoffnung
CSF Speranța Nisporeni
Zimbru
Das ist ein anderes Wort für den europäischen Bison, auch als Wisent bekannt. Den Namen hat der Verein nach der Unabhängigkeit Moldawiens gewählt. Das Wisent gilt als das Symbol Moldawiens.
FC Zimbru Chișinău
Argeș
Ist ein Kreis in der Region Walachei und Pitești ist die Kreishauptstadt.
FC Argeș Pitești
Astra
lateinisch für Sterne.
FC Astra Giurgiu
Chindia
Das Wahrzeichen der Stadt ist der Chindia Turm, welchen der Herrscher der Walachei im 15. Jahrhundert erbauen ließ.
FC Chindia Târgoviște
CFR - Căile Ferate Române = dt. Rumänische Eisenbahngesellschaft
Der Verein aus Cluj wurde 1907 als Kolozsvári Vasutas Sport Club (Klausenburger Eisenbahner Sport Club) gegründet. Siebenbürgen (Transsilvanien) war damals noch ungarisch und wurde Rumänien 1919 zugesprochen.
CFR 1907 Cluj
Dacia Unirea
Unirea = dt. Union. Mit Dacia ist nicht die Automarke gemeint, sondern die historische römischie Provinz Dakien (lateinisch Dacia). Diese Provinz spiegelt ein Großteil des heutigen Rumäniens wieder. Eine Verbindung zur Automarke gibt es dennoch, denn auch diese leitet ihren Namen von der römischen Provinz ab.
FC Dacia Unirea Brăila
Farul = dt. Leuchtturm
Constanța, die fünftgrößte Stadt des Landes, ist eine Hafenstadt am Schwarzen Meer.
FC Farul Constanța
Gaz Metan
Der Arbeitersportklub ist seit der Gründung 1945 mit der Erdgasindustrie der Stadt verbunden. Vorherige Namen waren Flacăra (Flamme) und Energia. 1958 erfolgte die Umbenennung in Gaz Metan.
CS Gaz Metan Mediaș
Hermannstadt
Ein Name, der sicherlich erstmal mehr als ungewöhnlich erscheint. Es handelt sich dabei um den deutschen Namen der Stadt Sibiu. Noch heute leben dort etwas mehr als 1000 Deutsche. Es handelt sich um den Nachfolgeverein des 2015 aufgelösten CSU Vointa Sibiu. Trotz Neugründung verfolgen von Anfang an beachtliche 4000 Zuschauer die Spiele.
FC Hermannstadt (Sibiu)
Petrolul = dt. Öl
Im Großraum der Stadt Ploiești befinden sich mehrere namenhafte Erdölraffinerien. Gegründet wurde der Verein 1924 als Juventus Bucuresti, zog aber 1952 nach Ploiești um. Ab 1957 spielten Sie als "Öl" und gewannen mehrere Meisterschaften.
FC Petrolul Ploiești
Politehnica = dt. Politechnik
Unter Politechnik versteht man die Arbeitslehre. Warum sich Vereine so nennen, kann ich nicht genau sagen. Iași ist eine Universitätsstadt und beheimatet die erste rumänische Hochschule. Das ist für mich die einfachste Erklärung.
z.B.: FC Politehnica Iași, FC Politehnica Timișoara
Ripensia
Der Name geht auf die römische Provinz Dacia Ripensis (Ufer-Dakien) zurück. Der Verein war eigentlich seit 1948 verschwunden, aber einige Sympathisanten sicherten sich die Rechte am Namen und gründeten den Verein im Jahr 2012 neu.
FC Ripensia Timișoara
Sepsi
Die Stadt in der Mitte Rumäniens ist geprägt durch Ungarn, welche 3/4 der Bevölkerung darstellen. Sepsi ist eine Abkürzung für die ungarische Bezeichnung der Stadt: Sepsiszentgyörgy
Sepsi OSK Sfântu Gheorghe
Steaua = dt. Stern
Es ist der Verein der rumänischen Armee. Erst als CSCA (Zentraler Sportclub der Armee) gegründet, erfolgte 1961 die Umbenennung zu Steaua. Der Stern hat im Sozialismus besondere Symbolkraft und wird deswegen genutzt.
FC Steaua Bukarest
Universitatea = dt. Universität
Der Club aus Craiova wurde 1948 gegründet und stand in enger Beziehung zur dort ansässigen Universität. Noch bis 1994 unterstand der Verein dem Ministerium für Bildung.
CS Universitatea Craiova
UTA = Uzinele Textile Arad
Auf Initiative des Textilfabrikanten Francisc von Neuman wurde der Verein 1945 gegründet. Er war als Student in England und war begeistert vom FC Arsenal, daher wollte er dann auch einen Club gründen.
FC UTA Arad
Viitorul = dt. Zukunft
FC Viitorul Constanța
Bezüglich Zenit, ZSKA, Dynamo und Spartak: Siehe Absatz Überregional. Viele Vereine haben die sowjetische Namensgebung übernommen. Interessanterweise gibt es in den ersten beiden Ligen eine Vielzahl an Vereinen die eigene, zum Teil regional begrenzte, Begriffe in ihrem Vereinsnamen benutzen.
Achmat / Terek
Der 1946 als Dinamo gegründete Club trug von 1958-2017 den Namen Terek Grosny. Der Terek ist ein über 600 km langer Fluss aus dem Kaukasus, welcher im kaspischen Meer mündet und die Stadt Grosny nördlich tangiert. Im Laufe des zweiten Tschetchenienkrieges verschwand der Club. Durch den russischen Staat wurde dieser aber wieder ins Leben gerufen und vom Moska-Treuen tschetschenischen Präsidenten Achmat Kadyrow geleitet. Ihm zu Ehren wurde der Club 2017 umbenannt. Kadyrow selbst wurde bei einem Attentat 2004 getötet.
FK Achmat Grosny
Alanija
Das Team aus Wladikawkas spielte bis 1996 als Mitglied der Sportgemeinschaft Spartak. Wladikawkas ist die Hauptstadt der autonomen Republik Nordossetien, welche auch schon zu Sowjetzeiten Autonomie Rechte besaß. Im ersten Jahrhundert nach Christus entstand auf dem heutigen Gebiet von Ossetien der Staat Alanien bis dieser von den Mongolen zerstört wurde. Die im Nordkaukasus gelegene Republik Nordossetien hat heute offiziell den Zusatz Alanien. Auf diesen bezieht sich auch der Club seit Mitte der 90er Jahre.
FK Alanija Wladikawkas
Amkar
Der Club wurde von Arbeitern des Düngemittelwerkes 1993 gegründet. Der Name Amkar leitet sich von Ammoniak und Harnstoff (russ. Karbamid) ab. Lecker! Der Verein stieg schnell auf, strudelte aber schon um 2010 in finanzielle Schwierigkeiten. 2018 erfolgte dann die nicht abwendbare Auflösung.
FK Amkar Perm
Anzhi = dt. Perle
Die Hauptstadt der Teilrepublik Dagestan ist Machatschkala. Ein früherer Name war Anzhi-Qala - Perlenfestung. Das entspringt der kumykischen Sprache, eine turksprachige Ethnie in der Region.
Anzhi Machatschkala
Chertanovo
Bezeichnet einen Stadtteil im südlichen Moskau. Der Club wurde 1993 gegründet, klopft aber bereits an das Oberhaus an.
FK Chertanovo Moskau
Fakel = dt. Fackel / Flamme
Die Stadt Woronesch ist stark industriell geprägt. In der Stadt wird u.a. die Illjuschin Flugzeuge hergestellt, auf diese Fabrik geht die Gründung zurück. Aber in den 70er Jahren wurde der Club dem Kombinat der Chemieverarbeitung zugeteilt. Wer schon mal an Leuna vorbeigefahren ist, sieht dort ja auch immer wieder Fackeln lodern.
FK Fakel Woronesch
Jenissei / Yenisey
So lautet der Name des 3487 km langen Flusses, welcher u.a. durch Krasnoyarsk fließt.
FK Jenissei Krasnoyarsk
Krylja Sovetov
Die Übersetzung dazu lautet "Flügel der Sowjets" und geht auf die ursprüngliche Zugehörigkeit des Vereins wieder. Denn dieser ist eng verbunden mit der russischen Luftwaffe.
FK Krylja Sovetov (aber auch einige Clubs im Eishockey, u.a. in Moskau.)
Kuban
Die Stadt Krasnodar liegt am Fluss Kuban.
FK Kuban Krasnodar
Luch / Lutsch = dt. Strahl
1958 als Dynamo gegründet, erfolgte zeitnah die Umbenennung in Luch. Die Übersetzung Strahl klingt für uns vielleicht etwas hölzern, aber sie bezieht sich auf ein Werk aus Wladiwostok. Dieses war in der Elektro - Strahlen Industrie tätig, was genau die damals hergestellt haben, konnte ich der schlechten Übersetzung nicht entnehmen. Es klingt aber nach Radar-Technik für Schiffe.
FK Luch Wladiwostok
Mordowija
Die Stadt Saransk kennt man durchaus. Die Republik Mordwinien dagegen dürfte weniger bekannt sein. Die autonome Republik liegt zwischen Moskau und Wolga. Die Bevölkerung entstammt dem finno-ugrischen und entwickelte eine eigene Sprache. Seit den 70er Jahren schwindet die ursprüngliche Bevölkerung sehr stark.
FK Mordowija Saransk
Rotor
Der Club aus Wolgograd wurde 1929 von Mitgliedern der Stalingrader Trakorenwerke als Traktor Stalingrad gegründet und war bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges einer der besten Teams der Sowjetunion. Nach dem Krieg erfolgte die Umbenennung in Torpedo Stalingrad und dann 1975 in Rotor Wolgograd, nachdem auch die Stadt bereits seit 1961 nicht mehr Stalingrad hieß. Warum genau die Wahl auf Rotor fiel, konnte ich nicht lösen. Aber ein Rotor ist Mechanik (Bezug zur Traktorfabrik) und Bewegung (Bezug zum Sport), so erkläre ich es mir.
SK Rotor Wolgograd
Rubin
Fälschlicherweise wird angenommen, dass der seit 1964 gültige Vereinsname vom Juwel "Rubin" abstammt. Dieser soll stattdessen vom Rubin-Radarsystem stammen. In Kasan gibt es ein großes Flugzeugwerk (Tupolev) und die dortigen Militärflugzeuge wurden mit diesem Rubin-Radarsystem ausgestattet.
FK Rubin Kasan
Schinnik
Dabei handelt es sich um eine Ableitung von dem Wort Schina = Reifen und vermutlich eine Anlehnung an den Gründungsnamen Chimik (Chemie). Die Stadt am goldenen Ring gehört zu den ältesten, schönsten und besitzt dennoch eine riesige Industrie. Darunter zählt u.a. ein großes Reifenwerk.
FK Schninnik Jaroslawl
Tekstilschtschik = dt. Textilarbeiter
Die Stadt Iwanowo, in der 1993 die Damen-Ringer-Europameisterschaften stattfanden, ist die russische Hauptstadt der Textilbranche. Daher stammt der Club vermutlich aus dem Umfeld dieser Industrie.
FK Tekstilschtschik Iwanowo
Tom
Die Stadt Tomsk liegt am Fluss Tom. Vorherige Namen des Clubs waren u.a. Torpedo, Manometer, Burevestnik und Tomles.
FK Tom Tomsk
Torpedo
Der Club aus Moskau wurde von der AMO Autombil Fabrik, später ZIS (Stalin-Automobil-Fabrik) und Likhachev Automobil Fabrik (ZIL). Nach dem Absturz der Sowjetunion ging auch die Fabrik nach und nach den Bach runter. Es kam zu Neugründungen, Fusionen und Pleiten von Torpedo Moskau. Trotz Auflösung von ZIL überlebte Topedo mit einigen Auf und Abs.
FK Topedo Moskau
Tschaika = dt. Möwe
Die Kleinstadt Pestschanokopskoje liegt in der Nähe von Rostow am Don. Da das Meer viele Kilometer entfernt ist, ist die Möwe im Klubwappen die einzige weit und breit. Der Name wurde dennoch gewählt, da Andrej Tschaika ein ehemaliger Spieler von ZSKA Moskau, den Verein 1997 gründete.
FK Tschaika Pestschanokopskoje
Ural
Der Name hat zwei Bedeutungen, aber einen eindeutigen Bezug. Dieser lautet Uralmasch, gemeint ist damit eine Maschinenfabrik aus dem Jahr 1933. Früher war es eines der wichtigsten Fabriken der Rüstungsindustrie (u.a. wurde der T-34 hier hergestellt), wird heute vor allem Bohr- und Bergbautechnik produziert. Ural Jekatarienburg ist ein Betriebsclub dieser Fabrik. Zweideutig deswegen, da die Stadt am Uralgebirge liegt. Aber wie bereits erwähnt, steht der Name eher für die Fabrik.
FK Ural Jekatarienburg
Die Slowakei ist traditionell ein Eishockey Land. Daher ist die Anzahl der Fußballvereine begrenzt. Ein Großteil davon folgt der Formel FC + Ortsname. Nur wenige Klubs in den ersten beiden Ligen haben eigene Begriffe ergänzt. Bereits im Abschnitt "Überregional" aufgeführt sind die zwei bekanntesten Vertreter des Landes: Slovan Bratislava und Spartak Trnava.
DAC - Dunaszerdahelyi Atlétikai Club
Die Stadt Dunajská Streda liegt im Süden des Landes und wird mehrheitlich von Ungarn bewohnt. Dunaszerdahely ist der ungarische Name der Stadt. 1904
gegründet, konnte die Abkürzung erst 1968 wieder verwendet werden.
FC DAC Dunajská Streda
Dukla
Als Dukla werden die Armeesportvereine in der ehemaligen Tschechoslowakei genannt. Eine genauere Beschreibung gibt es bei Dukla Prag.
FK Dukla Banská Bystrica
Tatran
Eine eindeutige Übersetzung hab ich nicht gefunden. Ich gehe davon aus, dass der Name sich auf das nahe gelegene, aber nicht unmittelbar anschließende, Tatra Gebirge bezieht. Wobei die slowakische Übersetzung dafür Tatry ist. Vielleicht hat jemand der Leser eine bessere Erklärung. Bei Tatran handelt es sich immerhin um einen der besten slowakischen Teams in der Tschechoslowakischen Liga.
1. FC Tatran Prešov
ViOn
Das Sonnenhof Großaspach der Slowakei. ViOn ist ein Hotel im beschaulichen Ort Zlaté Moravce. Der Chef des Klubs und des Hotels ist Viliam Ondrejka, daher die Abkürzung ViOn.
FC ViOn Zlaté Moravce – Vráble
Železiarne = dt. Eisenhütte
Der genaue Klubname lautet Futbalový oddiel Železiarní Podbrezová Šport Podbrezová: Fußballabteilung der Eisenhütte Podbrezová. Das Werk dominiert die Kleinstadt in der Mitte der Slowakei.
FO ŽP ŠPORT Podbrezová
Zemplín
Hierbei handelt es sich um eine Landschaft im Osten der Slowakei. Teile davon liegen auch im nördlichen Ungarn. Im Deutschen auch als Semplin bekannt.
MFK Zemplín Michalovce
Unsere tschechischen Nachbarn gehörten lange Zeit zur Fußballelite Europas. Auch in Zeiten der Tschechoslowakei dominierten die Prager Vereine die Liga. 20 Jahre lang sogar so sehr, dass immer nur die Prager den Meister stellten. Heute ist der Erfolg leider etwas abgeflacht und es erscheinen hier und da Sponsorennamen und künstlich geschaffene Vereine. Dennoch gibt es ein paar richtig schöne traditionelle Vereine, welche schon seit mehr als 100 Jahren gegen das runde Leder treten.
Baník = dt. Bergmann
Die Könige aus Ostrava haben ihren Namen dem Bergbau zu verdanken. Rund um die Stadt beherrscht Schwerindustrie aus den Bereichen Kohle, Stahl, Gas, Maschinenbau und Chemie die Szenerie.
FC Baník Ostrava, aber auch z.B. Baník Sokolov, FK Baník Most
Bohemians
Um 1927 war der tschechische Fußball einer der besten in Europa. Die australische Regierung lud daher tschechische Teams auf ihren Kontinent ein. Diese sollten den Sport populärer machen und die vielen Engländer bei Laune halten. Nur die Mannschaft aus dem Prager Vorort Vršovice nahm die Einladung an, da diese per Schiff sehr strapaziös war. Diese Reise prägte die Mannschaft so sehr, dass sie das Känguru als Symbol wählten. Da Vršovice wohl niemand in Australien kennt, nannten sie sich Bohemians, eine Ableitung vom englischen Böhmen (Bohemia).
FC Bohemians Praha 1905
Chmel = dt. Hopfen
Tschechien ist drittgrößter Anbauer von Hopfen. Rund um das Dorf Blšany ist eines der zahlreichen Hopfenanbaugebiete.
FK Chmel Blšany
Dukla
Alle Armeesportvereine der Tschechoslowakei wurden in Dukla umbenannt. Diese Bezeichnung geht auf den Duklapass zurück, auf welchem 1944 die Soldaten bei einer 80-tägigen Schlacht die Befreiung ihrer Heimat begonnen haben.
FK Dukla Praha
Fastav
Bereits seit dem Jahr 2002 veräußert der Traditionsclub aus Zlín seinen Namen an Firmen. Seit 2012 darf sich Fastav glücklich schätzen. Dieses Unternehmen plant und baut kleinere Einkaufszentren und Supermärkte.
FC Fastav Zlín
Sellier & Bellot
Noch ein Unternehmensnamen, diesmal ein Munitionshersteller.
FC Sellier & Bellot Vlašim
Sigma
Der Verein aus Olomouc hatte ursprünglich viele Arbeiter des Stahlwerkes angestellt. Seit 1966 gehörte der Verein zum Sigma-Werk. Diese Fabrik stellt Großpumpen her.
SK Sigma Olomouc
Slovácko
So wird ein Gebiet im Südosten Tschechiens bezeichnet. Im Deutschen auch bekannt als Mährische Slowakei.
1. FC Slovácko (Uherské Hradiště)
Sparta
Der Verein aus Prag hat nichts mit der Spartak Sportvereinigung zu tun. Er leitet sich von der griechischen Stadt Sparta ab. Das AC steht für Athletik Club.
AC Sparta Praha
Viktoria = dt. Sieg
z.B.: FC Viktoria Plzeň, FK Viktoria Žižkov
Vysočina
Neben dem Stadtnamen beinhaltet der Verein auch den Namen der Region Vysočina, auf Deutsch Hochland.
FC Vysočina Jihlava
Die Vereine der Ukraine sind durch die Zugehörigkeit zur UdSSR natürlich sozialistisch geprägt. Die Wirtschaftskrise nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion traf auch den Sport sehr hart und viele Clubs gingen Pleite. Die recht ausgeprägte Oligarchen-Kultur in der Ukraine lies Ende der 90er / Anfang 2000er viele neue Vereine entstehen, wodurch teilweise sehr moderne Namen entstanden.
Ahrobiznes = Agrobusiness
Das Vereinswappen sieht aus wie ein Firmenlogo, daher gehe ich davon aus, dass es sich um eine Firmenbezeichnung aus dem Landwirtschaftssektor handelt. Die Ursprünge des 2015 gegründeten Clubs
gehen auf einen Verein aus dem Jahr 1974 zurück, welcher als Mashynobudivnuk (Maschinenbau) Volochysk gegründet wurde.
FC Ahrobiznes Volochysk
Arsenal
Dieser Verein wurde erst 2001 als Arsenal neu gegründet. Die neuen Clubgründer wollten aber einen Bezug zum 1925 gegründeten Arsenal Verein herstellen. Das Arsenalwerk ist die berühmteste Fabrik Kiews. Erst als Militärproduzent, dann nach dem Krieg im Bereich optischer Geräte. Dort arbeitete auch Ljudmila Pawlitschenko, die effektivste Scharfschützin im zweiten Weltkrieg, mit 309 bestätigten Treffern.
FC Arsenal Kyiv, aber auch: Arsenal Bila Zerkwa, Arsenal Charkiw (beide haben sehr wahrscheinlich nichts mit der Fabrik zu tun)
Avanhard = dt. Avantgarde
Gegründet als Arbeiterclub zum Freizeitausgleich der lokalen Maschinenbaufabrik. Bis zur Umbenennung in den 2000er Jahren war der Verein als Prapor (dt. Flagge) bekannt. Traurige Berühmtheit machte der Club 2014, als der 16 jährige Torwart Stepan Chubenko von pro russischen Separatisten entführt und getötet wurde.
FK Avanhard Kramatorsk
Bukowina
Fans von Balkan Beat werden jetzt an Shantel und seinem Bucovina Club denken. Und das ist auch gar nicht so abwegig, denn die Großeltern von ihm kamen aus der Bukowina, eine historische Region welche heute zur Ukraine und zu Rumänien gehört. Czernowitz ist die Hauptstadt dieser Region.
FSK Bukowina Czernowitz
Desna
Gegründet wurde der Verein als Avantgarde und wurde 1961 in Desna umbenannt. So wird der Fluss vor Ort genannt.
FC Desna Chernihiv
Hirnyk = dt. Bergmann
Die Stadt Krywyj Rih ist das Zentrum einer riesigen Eisenerzabbauindustrie. Daher ist der Vereinsname Bergmann recht eindeutig. Obwohl der Verein erst 1998 neu gegründet wurde, bezieht man sich im Wappen auf das Jahr 1925. In diesem Jahr wurde im Ort der FC Karl Liebknecht gegründet.
FC Hirnyk Kryvyi Rih
Inhulets
Ebenfalls ein recht junger Verein, welcher aber mit einen interessanten Logo daherkommt. Siehe oben den "wütenden Bauern, mit Speer". Inhulets selber ist ein Fluss im Städtchen Petrove.
FK Inhulets Petrove
Karparty = dt. Karparten
Die Karparten sind ein osteuropäischen Hochgebirge. Die galizische Stadt Lwiw (Lemberg) liegt nicht wirklich an den Karparten, aber der Verein hat sich dennoch danach benannt.
FK Karparty Lwiw
Metalist
Der Verein wurde als Werkself eines Eisenbahnwerkes gegründet, welches noch heute in Charkiw produziert. Metalist lässt sich nicht direkt ins Deutsche übersetzen, bedeutet aber so viel wie Metaller/Metallarbeiter. Also eine Verbindung zur Metallverarbeitenden Industrie.
FK Metalist Charkiw
Rukh = dt. Bewegung
Bis 2019 hieß der Verein FK Rukh Vynnyky, benannt nach der Kleinstadt nahe Lviv, in welcher der Verein beheimatet ist. Seit 2019 nennt man sich aber FK Rukh Lviv, da dort auch die Spiele ausgetragen werden.
FK Rukh Lviv / Vynnyky
Schachtar / Schatjor / Shakhtar = dt. Bergarbeiter
Der Name leitet sich vom wichtigsten Industriezweig Donezk bzw. des Donbass ab. Die Ursprünge des Vereins gehen auf die metallurgischen Werke zurück. 1936 folgte darauf aufbauend die Gründung von Stachanowez Donezk. Stachanow war ein Bergarbeiter aus Lugansk, welcher die gültige Arbeitsnorm um 1457% überfüllte. Daraufhin gab es eine sowjetische Kampagne zur Allgemeinen Steigerung der Norm, die sogenannte Stachanowez-Bewegung.
FK Schachtar Donezk
Sorja = dt. Morgendämmerung
Der Verein geht auf eine Dampflokomotivenfabrik zurück. Der Verein fusionierte ein paar Mal in den 60er Jahren und dabei entstand der heutige Vereinsname, damals noch mit dem Stadtnamen Woroschylowhrad.
FK Sorja Luhansk
Wolyn
Der Name geht auf die historische Region Wolhynien zurück, aus dem der heutige Oblast Wolyn entstanden ist. Die Hauptstadt dessen ist Luzk. Die Region ist im äußersten Nordwesten der Ukraine.
FK Wolyn Luzk
Worskla
Die Stadt Poltawa liegt am Fluss Worskla, welcher Namensgeber für den Verein ist.
FK Worskla Poltawa
Auch Ungarn gehörte lange Zeit zur Elite des europäischen Fußballs. Unvergessen ist die goldene Elf der 50er Jahre. Finanzielle Schwierigkeiten prägten zuletzt lange Zeit die Clubs. Doch Viktor Orban hat gefallen am Fußball gefunden und lässt Systemtreue Vereine reihenweise neue Stadien errichten. Es wird ordentlich Geld in den Sport gepumpt, leider auch mit künstlichen Clubs wie aus Felscut.
Allgemeine Abkürzungen:
ETO - Egyetértés Torna Osztály = Allgemeine Gymnastikabteilung
z.B.: Győri ETO FC
MTE - Munkás Testedző Egyesület = Arbeiter Turn Verband
z.B.: Budafoki MTE
MTK - Magyar Testgyakorlók Köre = Kreis ungarischer Körpertüchtiger
z.B.: MTK Budapest FC
SE - Sport Egyesület = Sportverein
z.B.: Mezőkövesdi SE
TC - Torna Club = Gymnastikclub
z.B.: Ferencvárosi TC
TE - Torna Egylet = Turnverein
z.B.: Zalaegerszegi TE, Újpesti TE
Vereinsspezifische Namen:
Aqvital
Klassischer Sponsorenname, selbst für einen Dorfklub nicht zu Schade. Aqvital produziert alkoholfreie Getränke.
Aqvital FC Csákvár
Bodajk
Allgemein ist der Club als BFC Siófok bekannt. Das B steht nicht für Balaton, sondern für Bodajk. Denn mit dem Club aus Bodajk ist Siófok im Jahr 2005 fusioniert.
Bodajk FC Siófok
Csanád & Grosics
Der Verein aus Szeged benutzt zwei weitere Begriffe. Csanád ist der Verwaltungsbezirk im südlichen Ungarn, in Szeged sitzt die Verwaltung des Bezirkes. Weiterhin ehrt der Verein der ungarischen Torwartlegende Gyuala Grosics mit dessen Namen in der Vereinsbezeichnung. Grosics war Teil der goldenen Elf, welcher Olympiasieger, 4x Meister und 1954 Vizeweltmeister wurde. Für diese Vizeweltmeisterschaft und der damit verbundenen Niederlage gegen Deutschland im Finale wurde er von den Sicherheitsbehörden verfolgt und der Spionage bezichtigt.
Szeged-Csanád Grosics Akadémia
Dunakanyar = dt. Donauknie
Die Donau fließt bis zum Donauknie nahe der Stadt Vác fast ausschließlich von West nach Ost. Am Knie verändert sich der Verlauf fast rechtwinklig in Richtung Süden.
Dunakanyar Vác FC
DVSC - Debreceni Vasutas Sport Club
Debreziner Eisenbahner-Sportclub
Debreceni Vasutas Sport Club
DVTK - Diósgyőr-Vasgyári Testgyakorlók Köre
Kreis zur Leibesertüchtigung der Eisenarbeiter von Diósgyőr
Diósgyőri VTK
Előre = dt. Vorwärts
Békéscsaba 1912 Előre SE
Ferencváros = dt. Franzstadt
Der Budapester IX. Bezirk Ferencváros ist nach dem österreichischen Kaiser Franz der I. benannt. Der erfolgreichste Club des Landes ist in diesem Stadtteil zuhause.
Ferencváros Budapest Torna Club
Gyirmót
Bei Gyirmót handelt es sich um den Namen eines Vorortes von Győr. In diesem Ort ist der Verein ansässig.
Gyirmót FC Győr
Haladás = dt. Fortschritt
Der Eisenbahnersportverein wurde 1919 in Szombathely gegründet.
Szombathelyi Haladás
Honvéd
Ursprünglich wurde der Verein als Kispest AC gegründet, benannt nach dem Budapester XIX. Bezirk im Südosten der Stadt. Die Verantwortung für den Verein hat 1950 das Verteidigungsministerium übernommen und den Klub zum Armeesportverein umfunktioniert. Die ungarische Armee wird Honvédség genannt, das bedeutet so viel wie Landwehr / Landesverteidiger.
Budapest Honvéd FC
MÁV - Magyar Államvasutak = Ungarische Staatseisenbahn
Szolnoki MÁV FC
Mecsek
Die Stadt Pecs liegt nahe dem Gebirges Mecsek, welcher Namensgeber des Vereins ist.
Pécsi Mecsek FC
Puskás Ferenc
Der persönliche Spielzeugclub von Viktor Orban aus der Kleinstadt aus welcher er stammt: Felscut. Benannt ist dieser nach Ferenc Puskás, der größten ungarischen Fußballlegende.
Puskás Ferenc Labdarugó Akadémia
Rákóczi
Benannt ist der Verein nach Franz II. Rákóczi, ein ungarischer Nationalheld. Er war Anführer eines Aufstands gegen die Habsburger. Der Club wurde 1923 von Arbeitern einer Zuckerfabrik gegründet.
Kaposvári Rákóczi FC
Újpest
Die Lila-Weißen sind der älteste, noch existierende Verein Ungarns. Benannt ist der Verein nach dem IV. Bezirk im Norden von Budapest.
Újpest Budapest
Vasas
Der Verein wurde 1911 vom Verband der Eisen- und Stahlarbeiter gegründet. Das Wort Vasas leitet sich von Vas = Eisen ab.
Budapesti Vasas SC
Videoton / MOL
Das 1938 gegründete Unternehmen war bis zum Jahr 2018 Namensgeber des Vereins aus der Stadt, in welcher auch der Firmensitz ist. Videoton ist einer der größten europäischen Auftragshersteller für elektronische Bauteile. Angeblich war die Firma nie Vereinssponsor. Seit 2018 heißt der Club Fehérvár, eine Abkürzung des Stadtnamens Székesfehérvár. Der Zusatz MOL steht für den größten ungarischen Mineralölkonzern.
MOL Fehérvár FC
Zsóry
Die Stadt Mezőkövesd im Nordosten Ungarns ist für seine Thermalbäder bekannt, die den Namen Zsóry tragen.
Mezőkövesd-Zsóry SE
Neben Diktator Lukaschenka dominiert Eishockey den weißrussischen Sport. Dynamo Minsk ist Mitglied der KHL, der zweitbesten Eishockeyliga der Welt. Die Fußballabteilung von Dynamo Minsk schaffte es sogar einmal auf Platz eins der sowjetischen Meisterschaft, das war im Jahr 1982. In der Eishockeyweltrangliste Top 10 - im Fußball mit aktuell Platz 98 knapp in den Top 100. Das sagt viel über den Stellenwert des Fußballs aus.
BATE
Borisov Automobil und Traktor Electronics. Eine klassische Werksmannschaft. Die Fabrik stellt elektronisches Zubehör für die Automobilindustrie her.
FK BATE Baryssau (Borissow)
Belschina
Hierbei handelt es sich um einen großen Reifenhersteller. Der Verein wurde 1976 schon mit dem Zusatz "Reifen" (Shinnik) geführt und 1996 nach dem Unternehmen benannt.
FK Belshina Bobruisk
Dnjapro
Die ost-weißrussische Stadt liegt am Fluss Dnepr, wovon der Clubname abgeleitet ist.
FK Dnjapro Mahijou
Energetik-BGU
Die Abkürzung BGU ist russisch und steht für Belarus State University. Ob es sich bei Energetik um einen weiteren Sponsor oder um eine Fakultät handelt, kann ich leider nicht genau sagen.
FK Energetik-BGU Minsk
Islatch Minsk Rajon
Islatch ist ein etwa 100 km langer Fluss, welcher durch die weißrussische Hauptstadt fließt. Minsk Rajon bedeutet so viel wie Minsker Gebiet, damit repräsentiert der Klub das Umland um Minsk.
FK Islatch Minsk Rajon
Naftan
Hinter diesen Namen versteckt sich ein Unternehmen der Ölbranche. In Novopolotsk betreibt dieses eine Ölraffinerie.
FK Naftan Novopolotsk
Njoman = dt. Memel
Die Stadt Hrodna liegt am Fluss Memel.
FK Njoman Hrodna
Schachzjor = dt. Bergmann
In Salihorsk gibt es riesige Vorkommen an Kalicarbonat. Der Abbau prägt die Stadt und damit auch den Klub.
FK Schachzjor Salihorsk
Tarpeda BelAZ
Weißrussisch unterscheidet sich nur minimal zum russischen, Tarpeda-Torpedo ist so ein Unterschied. Diese Bezeichnung deutet immer auf Automobilindustrie hin und durch den Zusatz BelAZ wird das noch deutlicher. BelAZ hat sich auf die Herstellung von Großmuldenkippern und andere schwere Bergbaugeräte spezialisiert. Der Hauptsitz des Unternehmens ist seit 1948 in Schodsina.
FK Tarpeda BelAZ Schodsina
EL-ROADIE.de - Der alternative Reise- und Fußballblog aus Erfurt.
Edouard Stutz (Freitag, 25 März 2022 11:34)
Bravo! War äusserst spanend zu lesen un wird immer wieder nützlich gebraucht